Die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Simone Peter, frohlockte anlässlich der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) einerseits: … „Das ist eine gute Botschaft, die zeigt: Erneuerbare Energien sichern mehr und mehr die Energieversorgung. Sie werden zum zentralen Player und übernehmen dabei Verantwortung für das Gesamtsystem.“, Und: „Hinzu komme: Jede Kilowattstunde sauberer Strom trage zum Klimaschutz bei.“

"...Genehmigungsstau lösen ...";...; Simone Peter
“…Genehmigungsstau lösen …”;…; Simone Peter

Peter mahnt aber andererseits: „ … angesichts des derzeit zu geringen Ausbaus muss bei der Windenergie der Genehmigungsstau gelöst sowie gleichzeitig der Weiterbetrieb von Bestandsanlagen sichergestellt werden.“

Dann könnten sie mindestens noch fünf oder zehn Jahre weiter Strom liefern. Für die Bioenergief ordert sie  einen Stabilisierungspfad, um den Rückbau von Biogasanlagen aufzuhalten, wofür das EEG-Ausschreibungsdesign anzupassen sei. Das derzeitige Design werde der Heterogenität der verschiedenen Bioenergie-Formen nicht gerecht.

Um Erneuerbaren Energien einen fairen Wettbewerb zu bieten und gleichzeitig den Klimaschutz voranzubringen, forderte  Peter ein ambitionierter CO2-Preis im Wärmesektor sei ebenfalls unverzichtbar, ergänzt durch ein weitgehendes Gebäudeenergiegesetz. Der Wärmesektor würde zudem von besseren Förderbedingungen profitieren, die ausschließlich auf Erneuerbare konzentriert werden sollten. „Für fossile Energieträger muss ein sofortiger Förderstopp gelten.“ Eine Anhebung der Treibhausgasminderungsquote sei im Verkehrssektor das Instrument der Wahl.

„Die Energiewende findet vor Ort statt. Dafür müssen die Bürgerinnen und Bürger eingebunden sein“, so Peter. Als ein wichtiger Schritt sollten deshalb die Erneuerbaren in der Stadt sichtbarer gemacht und stärker genutzt werden. Gerade die Dächer böten noch ein immenses Potenzial für die Nutzung der Sonnenenergie. „Die Bundesregierung sollte die Vorschriften vereinfachen“, mahnt die BEE-Präsidentin, „und selbst mit gutem Beispiel vorangehen“. So könnten etwa Bundeswehreinrichtungen und Behörden mit Erneuerbaren Energien ausgestattet werden.

„Wir dürfen angesichts des aktuell überschaubaren Zubaus nicht riskieren, dass wir in einen energiewirtschaftlich gefährlichen Rückbau von Erneuerbaren-Kapazitäten taumeln, sobald Erneuerbare-Anlagen großflächig aus dem EEG fallen.“ Als erstes betroffen seien Windenergieanlagen ab 2021. „Wir brauchen jede Erneuerbare Energie. Die Branchen haben eine breite Palette sauberer und leistungsstarker Technologien entwickelt. Im Zusammenspiel mit der kleinen Wasserkraft und der Geothermie sind Wind, Sonne und Biomasse die Energieträger der Zukunft und die entsprechenden Technologien stehen sektorübergreifend bereit.“