Die aktuelle Erhebung Kunststoffe in Deutschland für das Jahr 2021  zeigt einmal mehr, dass die Nachfrage nach Kunststoffen ungebrochen und die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft wesentlich ist, berichtete gestern, Mittwoch 30.November, der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) anlässlich der Veröffentlichung der Studie erstellt von Conversio Market & Strategie.

Hersteller von Einwegplastikprodukten müssen sich künftig an den Kosten der Abfallbeseitigung in Parks und Straßen beteiligen....!"
“Nachfrage nach Kunststoffen ungebrochen ….!”

Demnach betrug die gesamte Kunststoffproduktion im Jahr 2021 (inkl. Kleber, Farben und Lacke etc.) rund 21,1 Millionen Tonnen (2019: ca. 20 Mio. t.). Zur Verarbeitung zu Kunststoffprodukten wurden 14 Millionen Tonnen eingesetzt, davon rund 12 Prozent Kunststoffrezyklate. Trotz eines herausfordernden Umfelds blieben diese Mengen stabil. Wie schon in der Vergangenheit sind Verpackung und Bau die dominierenden Segmente bei den Kunststoffprodukten. Es folgen die technischen Anwendungsbereiche Fahrzeug sowie Elektro/Elektronik. Der Inlandsverbrauch von Kunststoffprodukten beim Endverbraucher lag laut Erhebung bei etwa 12,4 Millionen Tonnen, während die Kunststoffabfallmenge sich auf 5,7 Millionen Tonnen summierte.

Das Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2021: Zahlen und Fakten zum Lebensweg von Kunststoffen wird alle zwei Jahre erstellt und liefert seit 1994 verlässliche Lebenswegdaten zum Werkstoff Kunststoff. Die Studie, die für Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft eine wichtige Bezugsquelle ist, fördert den faktenbasierten Dialog zur Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen und Ressourcenschonung in der Wertschöpfungskette.

Eine immer entscheidendere Rolle spielt die Frage nach der Rohstoffbasis. Auch hierzu liefert das Stoffstrombild eine klare Tendenz: Der Einsatz von Kunststoffrezyklat hat sich als wesentlicher Bestandteil der Rohstoffversorgung für die Kunststoffbranche etabliert. Insgesamt betrug der Anteil von eingesetztem Kunststoffrezyklat an der Verarbeitungsmenge in Deutschland 2021 knapp 12 Prozent. In einigen Kunststoffsegmenten ist der Einsatz von Rezyklaten schon länger fest etabliert, was die jetzt vorgelegte Studie bestätigt: Demnach werden Rezyklate überwiegend in den Bereichen Bau, Verpackung und Landwirtschaft eingesetzt. Durch den Rezyklateinsatz in Produkten reduziert sich der Bedarf an primären, d.h. fossilen Rohstoffen; Kreislaufwirtschaft trägt so zur Sicherstellung der Rohstoffversorgung bei und schont Ressourcen.

Die Zahlen zur Verwertung im Detail: 99,4 Prozent der in Deutschland gesammelten Kunststoffabfälle wurden 2021 insgesamt verwertet. Davon entfielen 1,98 Mio. Tonnen (35 Prozent) auf die stoffliche Verwertung (34,6 Prozent werkstofflich; 0,4 Prozent chemisch). Knapp 65 Prozent der Kunststoffabfälle werden weiterhin energetisch verwertet und gingen dem Stoffkreislauf damit verloren.

"... damit künftig mehr Rezyklate in neuen Produkten eingesetzt werden...!"
“… damit künftig mehr Rezyklate in neuen Produkten eingesetzt werden…!”

Weniger als ein Prozent wurde deponiert, weil diese Form der Entsorgung anders als in anderen europäischen Ländern weitestgehend verboten ist. In einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld konnte sich insgesamt der Einsatz von Rezyklaten aus Post-Consumer Abfällen von sieben Prozent in 2019 auf neun Prozent in 2021 nur leicht verbessern. Hier muss die Kunststoff-Wertschöpfungskette schnellere Fortschritte erzielen, damit künftig mehr Rezyklate in neuen Produkten eingesetzt werden.
Beim zurückliegenden Stoffstrombild mit Daten für 2019 wurde als Berechnungsgrundlage für die Recyclingmenge die Eingangsmenge in den Recyclingprozess herangezogen. Die aktuelle Erhebung weist nun Daten sowohl auf Basis dieser Berechnungsmethode als auch gemäß des EU-Durchführungsbeschlusses für Verpackungsabfälle im Rahmen der EU-Verpackungsrichtlinie aus. Die vorliegende Studie erreicht damit eine signifikant höhere Detailtiefe.
Wir setzen morgen, Freitag 02. Dezember unsere Berichterstattung fort

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