Bereits auf der Sanktionsliste der USA: Der weltgrößte, börsennotierte russische Ölkonzern Rosneft
Bereits auf der Sanktionsliste der USA: Der weltgrößte, börsennotierte russische Ölkonzern Rosneft

Die russische Tageszeitung „Kommersant“ berichtet der US-Ölriese ExxonMobil habe die Kooperation bei der Erschließung von Lagerstätten in russischen Schelf-Gebieten (Arktis und Schwarzes Meer) für die Dauer der von der US Regierung verhängten Sanktionen gegen Russland auf Eis gelegt.

Damit verliert der vom Putin-Vertrauten Igor Setschin geleitete russische Ölriese Rosneft erneut einen wichtigen Partner. Kommersant ist eine der Regierung nahestehende und auch Präsident Putin wohlgesonnene Zeitung. Dass sie so offen berichtet bestätigt, dass es wirklich Probleme gibt.
Rosneft-Chef Igor Setschin berichtete bereits am Samstag, dass in der Karasee größere Vorkommen Öl und Gas entdeckt worden seien. Nach ersten Schätzungen sollen mindestens 338 Milliarden Kubikmeter Gas und mehr als 100 Millionen Tonnen Leichtöl dort lagern.
„Kommersant“ bezog sich bei seinem Bericht auf nicht genannte, aber verlässliche Quellen denen zufolge ExxonMobil bis zuletzt versucht haben soll, seinen politischen Einfluss in der US-Regierung in Washington geltend zu machen, um das Projekt mit Rosneft doch noch in Russland durchzuziehen. Angesichts der bekannt harten Position der USA gegenüber Russland sei man in Moskau aber nicht überrascht gewesen, dass der US-Ölkonzern mit seinem Bestreben nicht erfolgreich gewesen sei.

Nesterow: Rosneft braucht Finanz-Partner und Technologie
Kommersant zitiert in einem Bericht Waleri Nesterow von Sberbank Investment Research mit der Aussage Rosneft brauche in der Arktis Partner, um die Investitionen aufbringen zukönnen. Zugleich benötige das Unternehmen auch entsprechende Fördertechnologien. Zurzeit gebe es aber kaum interessierte Partner. Die geologische Erschließung könne fünf bis sechs Jahre in Anspruch nehmen. Nesterow äußerte die Erwartung, dass ExxonMobil wieder einsteigen könne, nachdem sich die politische Situation geändert habe. Rosneft soll zugesagt haben, die Rückkehr seines Partners abzuwarten.