Was waren das mal für Aussichten in den deutsch-russischen Beziehungen. Schon 1983 träumten die Russen von Energie-Großprojekten mit dem Westen. 

Ich machte im Juli 1983 ein Interview im kreml mit dem sowjetischen Wirtschaftsminister Leonid Kostandow
Ich machte im Juli 1983 für unser  damals noch gedrucktes Magazin ein Interview im Kreml mit dem sowjetischen Wirtschaftsminister Leonid Kostandow

Ich machte im  Juli des Jahres im Kreml ein Interview mit dem sowjetischen Wirtschaftsminister Leonid Kostandow. Der wies im Gespräch  darauf hin, wie viel vorteilhafter es doch sei, Autos mit Gas anzutreiben. In Westeuropa sei diese Möglichkeit noch nicht richtig erkannt worden, konstatierte er, aber „wir“, warf er sich in die Brust „stellen bereits Autos auf Gasantrieb um. Wir wollen eine Million Autos auf Gasantrieb umstellen,“ verkündete er überzeugt weiter.

Und dann kam es: Auf diese Weise könne das Land Benzin und Dieselöl einsparen. „Wir exportieren Brenn- und Treibstoffe und importieren Ausrüstungen . Ist das gegenseitig nicht vorteilhaft?“, fragte er mich insistierend. „Und worin besteht das Problem?“ fragte ich ihn.
„Darin, dass die Amerikaner ihre Partner einschüchtern: Treibt keinen Handel mit den Russen, kauft nicht ihr Gas, sie können jederzeit den Hahn zudrehen. Übrigens sehen in uns bundesdeutsche Firmen zuverlässige Partner, die ihr Wort nie gebrochen haben,“ betonte Kostandow mit ernster Miene. ( klicken Sie auf den nebenstehenden Ausschnitt und lesen sie den heute vor allem interessanten Ausschnitt aus dem Interview )

Energie-Großprojekt Ost-West-Stromverbund mit den Russen
Energie-Großprojekt Ost-West-Stromverbund mit den Russen, ein bericht im Mai 1983 im unserem gedruckten  Vorläufer-Magazin

Aber es ging nicht nur um den russischen Gasexport durch Röhren der deutschen Mannesmann-Werke der Deutschland und die damalige Sowjetunion verbinden sollte. Auch vom Ost-West-Stromverbund versprachen sich die Sowjets zu der Zeit ein gegenseitiges Milliardengeschäft. ( Klicken Sie doch ebenfalls auf nebenstehenden Ausschnitt)
Es wird höchste Zeit, dass sich alle Seiten an diese Ausgangspunkte erinnern und sich an den Aussagen von Kostandow orientieren und messen lassen. Ja, und  dann wieder dort anknüpfen, wo die Zusammenarbeit vor der Ukraine-Krise stehen geblieben ist. d.k.