Bereits 1999: Das Magazin unseres Verlages Umwelt-Energie-Report berichtet, dass die Erdgaswirtschaft die Führungsrolle für Erdgasfahrzeuge übernehmen will
Bereits 1999: Das Magazin unseres Verlages Umwelt-Energie-Report berichtet, dass die Erdgaswirtschaft die Führungsrolle für Erdgasfahrzeuge übernehmen will

Die Regierungsparteien hätten sich darauf geeinigt, die Steuervergünstigungen für Erdgas als Kraftstoff auch über das Jahr 2018 zu verlängern, erinnerte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung Hildegard Müller jetzt in einer Presseerklärung die Bundesregierung an ihre Zusagen und wies zugleich darauf hin: „ Erdgasfahrzeuge sind marktreif und in der Lage, einen erheblich Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen imStraßenverkehr zu leisten.“

Um die Investitionsbereitschaft in diesem Sektor nicht abzuwürgen, sollten die Steuervergünstigungen bereits heute verlängert werden, forderte Müller die Regierung zu Taten auf . Laut Statistik-Portal sind in Deutschland 960 Tausend Erdgasfahrzeuge angemeldet. Ein Hinweis sei gestattet: Im Iran sind es mehr als dreieinhalb mal so viel.

Hildegard Müller: Steuervergünstigungen verlängern
Hildegard Müller: Steuervergünstigungen verlängern

Interessant aber auch: Gerade Russland, eines der erdgasreichsten Länder der Welt, hinkt bei der Nutzung von Erdgas als Treibstoff für Automobile hinter seinem Potenzial noch weit hinterher. Im Jahr 2011 waren auf russischen Straßen gerade einmal 86.000 gasbetriebene Kraftfahrzeuge unterwegs, erklärten Ende 2012 Vertreter des weltgrößten Gasunternehmens Gazprom auf einer Konferenz in Moskau die sich mit den Themen komprimiertes und Flüssiggas befasste.

Krenl-Chef Putin: Schellschuss oder Strategie?
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Offensichtlich ließ dieses Thema den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht ruhen. Knapp ein halbes Jahr später traf er sich in Sochi am Schwarzen Meer mit Regierungsmitgliedern und namhaften Vertretern der Öl- und Gasindustrie, um die verstärkte Einführung von ERDGAS (CNG) und flüssigem ERDGAS (LNG) im russischen Verkehrssektor zu diskutieren. Ergebnis des Treffens: Bis 2030 soll die Hälfte des öffentlichen Transports und der kommunalen Fahrzeugflotte in Russland auf Erdgasantriebe umgestellt werden. 30 Prozent der Lastkraftwagen und 20 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fahrzeuge sollen ebenso umgerüstet werden. Pro Jahr, so ein Gazprom- Verantwortlicher würde der Staat dadurch je 1,6 Milliarden US-Dollar im öffentlichen Transportsektor und im Lkw-Segment sowie 200 Millionen US-Dollar in der Landwirtschaft einsparen. Der Verbrauch von Erdgas würde gleichzeitig pro Jahr um fünf Prozent ansteigen.
Wie weit Russland hinter seinen ursprünglichen Zielen zurückhinkt macht ein Interview deutlich, dass der Chefredakteur des Umwelt-Energie-Reports bereits 1983 im Kreml mit dem damaligen Wirtschaftsminister der Sowjetunion, Leonid Kostandow, führte. Kostandow antwortete damals auf die Frage wie es sich mit der Umstellung von Autos auf Gasantrieb in der Sowjetunion verhalte: „Wir wollen etwa eine Million Autos auf Gasantrieb umstellen.“ Zuvor hatte er bereits erklärt schon heute sei es völlig klar, dass es vorteilhafter sei, Autos auf Gasantrieb umzustellen. „In Westeuropa ist diese Möglichkeit vorerst noch nicht erkannt worden“, fügte Kostandow noch an. Kostandows Hinweise auf den Einsatz von Erdgas in Autos war aber zugleich als Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen. Die Sowjetunion wollte mehr Gas exportieren, Deutschland sollte es in den Autos einsetzen, aber auch die Technik dazu weiterentwickeln.

16.09.14 Titel Auto globalUnser Verlag Umwelt-Energie-Report hat die weitere Entwicklung der Erdgasfahrzeuge  mit seinem Magazin Auto global Vision  beobachtet und dokumentiert. 1999 veranstaltete der Verlag  mit der Messe Bremen den Kongreß: Auto-Future-was treibt uns zukünftig voran?”

Zum Schluss: Vielleicht wird ja doch noch alles gut und Millionen deutsche Erdgas-Autos fahren in Russland und auch in Deutschland. Und: Russland liefert sicher den Treibstoff Erdgas dazu.