Wladimir Putin, der Kreml-Chef entscheidet im Hintergrund des Gasverhandlungen
Wladimir Putin, der Kreml-Chef entscheidet im Hintergrund über die Gasverhandlungen

In Brüssel wurde  vorerst eine Einigung erzielt

BRÜSSEL . –  Die Gasverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Brüssel, deren Ergebnis bereits mittags um 14 Uhr während einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden sollten, zogen sich bis zum Abend hin. Erst dann wurde das Ergebnis bekannt gegeben. Die Verhandlungen waren zuvor von Berlin nach Brüssel verlegt worden.

Russland wird der Ukraine in diesem Winter bis zu vier Milliarden Kubikmeter Gas zu einem Preis von 385 US-Dollar pro 1000 Kubikmeter liefern. In den Gesprächen wurde festgelegt wieviel Milliarden Kiew zuvor an Moskau für Altschulden zahlen muss. Noch im Oktober soll die ukrainische Naftogaz, laut EU-Kommisar Oettinger, der die Gespräche moderierte  1,45 Milliarden Dollar nach Moskau überweisen. Die zweite Tranche in Höhe von 1,65 Milliarden Dollar  soll bis Jahresende zurückgezahlt geführt werden.

Zunächst führte  Oettinger Einzelgespräche mit den Beteiligten, dem russischen Energieminister Alexander Nowak und dem ukrainischen Energieminister Juri Prodan . Danach saß Oettinger am Nachmittag beiden zusammen am Tisch, ohne dass etwas über die Gründe der länger als geplant andauernden Verhandlung durchsickerte. Möglicherweise war ein Streitpunkt noch das Erdgas, das die Ukraine vor den kriegerischen Auseinandersetzungen aus Moskau erhielt und das jetzt auf der von Russland besetzten Krim lagert.

Vor Beginn der Verhandlungen in Brüssel hatte  Oettinger erklärt: “Ich bin verhalten optimistisch.  Ich glaube, dass aufgrund unserer intensiven Vorarbeit, bei gutem Willen und wenn unsere Gasbeziehungen nicht in Geiselhaft der größeren politischen Umstände genommen werden, ein Winterpaket für die Sicherung der Versorgung von jetzt bis zum Frühjahr nächsten Jahres erreichbar sein müssten.”

Die entscheidenden Signale für diese Verhandlungen wurden  von den russischen Verhandlungsführern laufend aus dem Kreml entgegengenommen. Dort sitzt mit Wladimir Putin nicht nur der russische Präsident , sondern auch der eigentliche Vorstandsvorsitzende des Energiegiganten Gazprom. Ein endgültiges Gasabkommen zwischen Moskau und Kiew wird in der nächsten Verhandlungsrunde am 29. Oktober erwartet. Putin droht mit Gaskürzungen im Winter