12.12.14 Fertighaus Messe Roth Photovoltaic

Die bekannte Interessengemeinschaft “Bürgerwind Swisttal” (BWS) plant eine Windenergieanlage als Genossenschaftsprojekt westlich der Autobahn 61 nahe Ollheim zu errichten und zu betreiben.

Einzelheiten zu dem Projekt und der zu gründenden Genossenschaft haben die beiden Fachleute Professor Hermann Schlagheck und Thomas Klodt bereits Mitte Januar interessierten Bürgern, unter ihnen auch Vertreter von Parteien, im Hotel Weidenbrück vorgestellt.
Die Bürgerinitiative “BürgerSolar Swisttal“ ist ein Verein, dessen Initiator der Swisttaler Thomas Klodt ist. Er entwickelt seit siebzehn Jahren Windenergieprojekte in der Region. Klodt ist auch Geschäftsführer der Bürgerinitiative und betreibt bereits vier Photovoltaik-Anlagen auf verschiedenen Gebäuden in der Gemeinde als Bürgerbeteiligungsmodell. Schlagheck war Leiter des inzwischen ausgelaufenen Klimaschutz-Programms ILEK (Integriertes Ländliches Entwicklungs-Konzept).
Die bisher ausschließliche Genossenschaftsanlage soll den Bürgern gehören und von diesen erstellt und bewirtschaftet werden. Die Kosten einer Windkraftanlage bezifferten die beiden Initiatoren auf rund drei Millionen Euro. Rund 600.000 Euro oder 20 Prozent an Eigenkapital müssten die Genossenschaftsmitglieder aufbringen. Ein Genossenschaftsanteil soll mindestens 1000 Euro kosten, die durchschnittliche Beteiligungssumme sollte bei 3000 Euro liegen. Demnach müssten sich rund 200 Bürger aus Swisttal an dem Projekt beteiligen.

Initiator  Thomas Klodt(links) und Klimaschutz- und Energie-Experte Hermann Schlagheck
Initiator Thomas Klodt(links) und Klimaschutz- und Energie-Experte Hermann Schlagheck

Erfahrungsgemäß könnte mit einer Rendite zwischen drei und sieben Prozent kalkuliert werden, sind sich Klodt und Schlagheck sicher. Beiden Initiatoren schwebt vor mit Bürgerwind Swisttal als Keimzelle eine Wind- und Fotovoltaik-Stromproduktion auf die Beine zu stellen mit der die Region energetisch unabhängiger werden könne. Damit zunächst die konkreten Pläne Realität werden können, muss die Bezirksregierung Köln den Teil-Flächennutzungsplans (Teil-FNP) Wind genehmigen. Der Gemeinderat hatte am 16. Dezember dem Plan bereits zugestimmt.

Der Sprecher der Gemeinde Bernd Kreuer machte inzwischen deutlich wie der Zeithorizont für das Genehmigungsverfahren aussehen könnte. Danach werden die Verfahrensunterlagen voraussichtlich Ende Januar fertiggestellt sein und dann an die Bezirksregierung versandt. Die habe dann drei Monate Zeit, über die Genehmigung zu entscheiden. Nach Vorlage der Genehmigung werde der Teil-des Flächennutzungsplans rechtskräftig. Mit der dann erfolgenden Aufstellung eines Bebauungsplans würden konkrete Flächen für die Errichtung von Windanlagen festgelegt.

Weiter stellte Kreuer fest, die Eigentümer der Flächen seien “fest im Boot”. Ob sich die Gemeinde selbst an einer BWS- Genossenschaft beteilige, müsse angesichts der Haushaltssicherung mit der Kommunalaufsicht abgestimmt werden. Darüber müsste dann auch erst der Rat entscheiden. Lesen Sie auch den morgen auf der Titelseite erscheinenden Beitrag: Künftig Wettbewerb um Photovoltaik-Freiflächen