Netzeinspeisung; Bild VKU
Netzeinspeisung; Bild VKU

Die diesjährige E-World, die bis gestern auf der Messe in Essen stattfand, hat, wie der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) feststellt, gezeigt, dass „der jüngste Wandel in der Energiewirt-schaft, bedingt durch die Energiewende und moderne Informa-tions- und Kommunikationstechnologien (IKT)“ neue Maßstäbe setzt.
Vor allem „smarte Technologien“ spielten nach Ansicht des VKU auf der Messe eine wichtige Rolle. VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck forderte: „Die Energiebranche muss smarter werden! Dadurch lassen sich Energieeffizienz-Potenziale heben und eine kosteneffiziente Energienutzung umsetzen. Das haben auch die Stadtwerke erkannt.“ Für die Stadtwerke sei es der richtige Weg sich beim Einbau intelligenter Messsysteme zunächst auf die verbrauchsintensiven Kundengruppen in Industrie und Gewerbe zu fokussieren, so Reck.

VKU- HansJoachim Reck: Kapazitätsmarkt garantiert Versorgungssicherheit
VKU- HansJoachim Reck: Ausbau intelligenter Netze notwendig

Smarte Technik nimmt vor allem beim Ausbau der Verteilnetzebene eine wichtige Rolle ein. Reck: „Um den steigenden Anteil der erneuerbaren Energien ins Netz einzuspeisen und das hohe Maß an Versorgungssicherheit aufrecht zu halten, ist der umfassende Ausbau zu „intelligenten Netzen“ notwendig.“ Es sei positiv zu bewerten, dass das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) am vergangenen Montag sieben Eckpunkte für das „Verordnungspaket Intelligente Netze“ vorgelegt und damit einen Vorgeschmack auf die Regelungen der angekündigten Messsystemverordnung, Rollout-Verordnung und Datenkommunikations-Verordnung gegeben habe. Diese regeln zukünftig die Anforderungen an die Zählertechnik, an den Kreis der zum Einbau Verpflichteten sowie an die Datensicherheit.
Bei der Nutzung smarter Technologien gewinnen, nach Angaben Recks, für die über 1.400 VKU-Mitgliedsunternehmen zunehmend die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz an Bedeutung. Beim Smart Tech Forum IT-Sicherheit, an dem sich der VKU intensiv beteiligte, ging es in erster Linie darum: „Wie werden Energie- und Kundendaten gegen Zugriff oder Manipulation gesichert?“. Hierbei stand im Fokus, dass – bei einem zukünftig engeren Zusammenwachsen der Energie- mit der IKT-Infrastruktur – IT-Sicherheitsanlaysen und entsprechend angepasste, gestufte IT-Sicherheitskonzepte unerlässlich sind. Dann, so Reck, bestehe die Chance, dass die Energiewelt tatsächlich smarter und dabei nicht unsicherer werde.

In eigener Sache:

Zum Thema Sicherheit der Netze und Datensicherheit hat Umwelt und Energie-Report entsprechende Fragen an den für die Digitale Wirtschaft in der Europäischen Union zuständigen Kommissar Günther Oettinger gestellt. Die Antworten erwarten wir bis Ende kommender Woche und werden sie hier veröffentlichen. Oettinger war ja zuvor der zuständige Kommissar für Energie. Es wird in- zwischen immer deutlicher, dass mit zunehmender Digitalisierung der Energiewirtschaft die IT-Sicherheit von zentraler Bedeutung ist.