Schweiz: Atomare Endlager an deutscher Grenze?

Die Schweiz hat am Freitag bei einer Pressekonferenz die Standorte Jura Ost und Zürich Nordost als bevorzugte Standorte für ein atomares Endlager bekannt gegeben. Die jetzt favorisierten Endlager-Plätze liegen eindeutig in unmittelbarer Nähe zur Grenze nach Baden-Württemberg.
Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) hat die Standorte für die voraussichtlich 2017 beginnende dritte Etappe der Standortsuche für geologische Tiefenlager zur Entsorgung der radioaktiven Abfälle benannt . Sie sollen dann vertieft untersuchen werden. Beide Standort- gebiete eignen sich der Nagra zufolge sowohl für ein Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle als auch für ein Lager für hoch radioaktiver Abfälle oder für ein Kombi-Lager.

Wie die  Pressechefin des Bundesamtes für Energie (FE),Marianne Zünd, während der Konferenz bekannt gab, werden die technischen Berichte und Analysen, mit denen die Nagra ihre Vorschläge begründet,  nun weiter von den Bundesbehörden überprüft und den Standortkantonen und -regionen zur Stellung- nahme unterbreitet. Die entsprechenden Gutachten, Stellungnah- men sowie sämtliche Unterlagen werden 2016 in eine öffentliche Anhörung geschickt.

Bevölkerung werden die atomaren Pläne vorgestellt

Voraussichtlich Mitte 2017 wird der Bundesrat auf Grundlage aller Ergebnisse entscheiden, ob er den von der Nagra vorgeschlagenen Standortgebieten zustimmt. Die Schweiz muss auch noch eine grenzüberschreitende Umweltprüfungen vornehmen.
Das Bundesamt für Energie lädt die Bevölkerung der vorgeschlagenen Standortregionen ein, sich an der öffentlichen Informationsveranstaltung «Treffpunkt Tiefenlager» über die Vorschläge der Nagra und das weitere Vorgehen bei der Standortsuche zu informieren. Termine und Details zu diesen Veranstaltungen sind zu finden unter www.bfe.admin.ch/treffpunkt und werden rechtzeitig in den Anzeigern der Region bekannt gegeben. Schweiz prüft Standorte für radioaktive Abfälle