Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter:Atomare  Endlager in direkter Grenznähe zu Deutschland
Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter:Atomare Endlager in direkter Grenznähe zu Deutschland /Bild Laura Hofmann

Die Schweiz hat das Bundesumweltministerium(BMUB) in Berlin über die weiteren Schritte des Landes bei der Suche nach Standorten für die Endlagerung radioaktiver Abfälle informiert. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministe- rium, Rita Schwarzelühr-Sutter, erklärte dazu: „… das Vorgehen der Schweizer Behörden, die weiteren Pläne öffentlich vorzustellen und uns als Nachbarstaat zu informieren,(zielt) in die richtige Richtung. Aber wir erwarten weitergehende Schritte, nämlich, dass die Schweiz nun endlich eine grenzüberschreitende Umweltprü- fung einleitet. Schließlich liegen die beiden Standortregionen, die im weiteren Verfahren untersucht werden sollen, in direkter Grenznähe zu Deutschland.”

Darüber habe sie bereits im vergangenen September mit Vertretern der Schweizer Regierung in Bern Gespräche geführt. “Wir werden uns weiterhin intensiv am Schweizer Sachplanverfahren beteiligen, um die Interessen der deutschen Bevölkerung geltend zu machen”, betont Schwarzelühr-Sutter und weist besonders daraufhin, dass alle von der Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) ausgewählten Standortregionen  in direkter Grenznähe zu Deutschland lägen.

Standortregionen wurden nicht gleich intensiv untersucht

“Bisher sind die Standortregionen nicht gleich intensiv untersucht worden”, kritisiert die Parlamentarische Staatssekretärin. “Außerdem sollen erst jetzt die möglichen Standorte vertieft auf ihre geologische Eignung geprüft werden”, schiebt sie nach.
Die Staatssekretärin weist deshalb darauf hin, dass die von der Nagra vorge- legten Unterlagen  im Auftrag des Bundesumweltministeriums auch von der „Expertengruppe Schweizer Tiefenlager“ fachlich geprüft würden, um zu einem transparenten und nachvollziehbaren Verfahren beizutragen. Schwarzelühr-Sutter: „Wir wollen wissen aus welchen fachlichen Gründen die nicht weiter verfolgten Standorte ausgeschieden sind, insbesondere der einst sicherste Standort für schwach- und mittelradioaktiven Abfall, der Wellenberg“.

Früher als sichersten Standort genannt

Dieser sei von der Schweiz früher als solcher, sicherster Standort,  bezeichnet.
worden. Mit dem so genannten 2×2-Vorschlag der Nagra reduziere sich die Anzahl der möglichen Standortregionen für die Entsorgung radioaktiver Abfälle in der Schweiz von sechs auf zwei. “Mit ‘Jura Ost’ und ‘Zürich Nordost’ werden zwei Standortregionen vorgeschlagen, die sowohl als Lagerstandorte für hoch radioaktive als auch für schwach- und mittelaktive Abfälle in Frage kommen”, resümmiert Schwarzelühr-Sutter.
Das Schweizer Sachplanverfahren sieht nach Angaben des Bundesumweltmini- steriums für Mitte 2016 eine öffentliche Anhörung vor, an der auch die Nachbarstaaten beteiligt werden. Mit einer Standortfestlegung durch den Bundesrat wird für das Jahr 2027 gerechnet.