Gazprom: Russisches Erdgas statt in den Westen nach China; Bild Gazprom
Gazprom: Russisches Erdgas statt in den Westen nach China; Bild Gazprom

Russlands Gasmonopolist Gazprom hat Großröhren im Wert von 68 Milliarden Rubel (1,082 Milliarden US-Dollar) für den Bau der Gaspipeline Sibiriens Kraft nach China bei russischen Firmen bestellt. Das teilte Gazprom-Tochter Gazprom Komplektazija am Dienstag in Moskau mit.
Anfang Dezember 2014 hat Russland den Bau der South-Stream-Pipeline gestoppt. Stattdessen sollen eine neue Pipeline in die Türkei sowie ein Gashub an der türkisch-griechischen Grenze für die Versorgung Südeuropas gebaut werden. Gazprom-Chef Alexj Miller hatte kürzlich bei Gesprächen mit EU-Kommissar Maroš Šefčovič in Moskau darauf hingewiesen, dass etwa 50 Milliarden Kubikmeter Gas, das an den künftigen Gashub an der türkisch-griechischen Grenze transportiert wird, auf anderen Märkten landen könnte, falls Europa keine Leitung zu diesem Hub baut.

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Gazprom hat bereits im September vergangenen Jahres mit dem Bau der etwa 3000 Kilometer langen Pipeline Sibiriens Kraft begonnen. Sie soll laut dem russischen Energie-Giganten über eine Durchsatzkapazität von bis zu 38 Milliarden Kubikmeter pro Jahr verfügen. Über die Leitung soll Erdgas sowohl auf den Inlandsmarkt als auch nach China fließen. Das Projekt hat russischen Angaben zufolge einen Gesamtwert von rund 770 Milliarden Rubel.
Zur Erinnerung: In den Siebziger Jahren hatte das deutsch-sowjetische Milliarden-Geschäft Gas- gegen Röhren begonnen. Damals lieferte das deutsche Stahlunternehmen Mannesmann die Röhren.