26.08.15 AtombildEine Fabrik des Unternehmens Westinghouse Electric im schwedischen Västerås macht Russland Konkurrenz, berichtet die russische Nachrichten-Agentur Sputnik- news in ihrer deutschen Ausgabe und zitiert zugleich den schwedischen Sender Sveriges Radio er habe den Hinweis gebracht dort werde Brennstoff produziert, der sich für russische Kernreaktoren eigne.
Bislang sei die Ukraine der einzige Abnehmer, allerdings sollten auch andere Länder bereits Interesse bekundet haben, heißt es in der M

eldung der russischen Agentur weiter.
Westinghouse Electric Sweden sei auf der Basis von ABB Atom gegründet worden. Ursprünglich sei es ein schwedisch-schweizerisches Unternehmen namens Asea-Atom gewesen und habe sich mit der Entwicklung und Herstellung von Erzeugnissen für die Atombranche befasste.
Laut dem Geschäftsführer von Westinghouse Electric Sweden ist die Firma sehr am osteuropäischen Markt interessiert, berichtet Sputnik-news weiter. Es werde vor allem auf Bulgarien, Tschechien und die Slowakei gesetzt – die Länder, die Reaktoren aus russischer Herstellung nutzten und auf einen bestimmten Brennstoff angewiesen seien.

Russischer Gau-Atommeiler Tschernobyl
Russischer Gau-Atommeiler Tschernobyl

Prognosen zu optimistisch
Laut Angaben von Westinghouse Electric sei die Fabrik in Västerås der einzige Betrieb außerhalb Russlands, der Brennstoffelemente passenden Typs herstelle. Die Agentur verkneift sich nicht den Hinweis: „Allerdings erwiesen sich die Prognosen der Firma als zu optimistisch“ und verweist auf Tschernobyl.
Nach der Havarie im AKW Tschernobyl im April 1986 seien die schwedischen Fachleute die ersten, die den Unfall bemerkt und Alarm geschlagen hätten. Nun sei Schweden, 30 Jahre später, bereit, einem anderen ukrainischen AKW namens „Saporoschskaja“ Brennstoff zu liefern, dessen Sicherheitsmerkmale aber fraglich seien.
Im Dezember 2014 habe der ukrainische Premierminister Arseni Jazenjuk die Unterzeichnung eines Abkommens mit der US-amerikanischen Firma Westinghouse über die Brennstoff-Lieferung für ukrainische Atomkraftwerke verkündet. Diese Erklärung habe unter Fachleuten Besorgnisse ausgelöst.

Atomruine Tschernobyl, Quelle BMBU 2012
Atomruine Tschernobyl, Quelle BMBU 2012

So hatte etwa habe der Direktor des Zentrums für Energie und Sicherheit, Anton Chlopkow, in einem Interview für RT (russischer Fernsehsender, d. Redakt.) erklärt, dass der amerikanische Brennstoff nicht ungefährlich sein könnte: „Die früheren Erfahrungen zeigen, dass der Brennstoff von Westinghouse für die Nutzung in Reaktoren russischer Herstellung noch nicht bereit ist. So hat etwa eine ganze Reihe von Ländern wie etwa Finnland und Tschechien aus verschiedenen Gründen auf die Nutzung des Brennstoffes der Firma Westinghouse verzichtet.
Mehr noch: In Tschechien geschah das aus Sicherheitsbedenken“, sagte der Experte und verwies darauf, dass der Brennstoff „für das sichere Funktionieren von AKW potenziell gefährlich“ sei.