Nicht nur Atomkraftwerke produzieren atomaren "Abfall". Der entsteht auch in der Medizintechnik überall
Nicht nur Atomkraftwerke produzieren atomaren “Abfall”. Der entsteht auch in der Medizintechnik überall

Der Iran befürchtet, dass Terrororganisationen im Nahen Osten in der Lage sind, „schmutzige“ Waffen einzusetzen. Das erklärte der Präsident der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi,gestern, Montag 15.09. im Rahmen einer Generalkonferenz der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) in Wien.
„Der Iran ist über die Tendenz der Schaffung neuer terroristischer Brutstätten tief beunruhigt und warnt vor Gefahren, die mit einem möglichen Einsatz von,schmutzigen’ radiologischen Waffen zusammenhängen.“, sagte  Salehi laut der russischen Nachrichten-Agentur Sputnik news. Salehi hat diese erneute  Warnung mit Sicherheit nicht ohne die Absicherung durch Irans Präsident Hassan Rohani in die Öffentlichkeit gepustet, sind sich die Experten in der Einschätzung der Botschaft sicher.
„Im Falle jeder beliebiger Komplikationen durch eine solche Bedrohung müssen die Länder, die solche Gruppen finanziell oder materiell unterstützen, zur Verantwortung gezogen werden”, fügte er hinzu.

Der iranische Atomchef Ali Akbar Salehi: Befürchtungen, dass terroristen im Nahen Osten eine "schmutzige Bombe" einsetzen
Der iranische Atomchef Ali Akbar Salehi: Befürchtungen, dass Terroristen im Nahen Osten eine “schmutzige Bombe” einsetzen

Der Diebstahl von Nuklearmaterial durch Terroristen gilt als eine der ganz großen Gefahren in der Welt. Schon beim Atom-Gipfel in Den Haag im März vergangenen Jahres hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor dem Hintergrund der Krim-Krise auf die Bedeutung der nuklearen Sicherheit verwiesen. Es gehe darum, Sabotage und den Bau „schmutziger Bomben“ zu verhindern, sagte Merkel anlässlich des Gipfels in ihrer wöchentlichen Video-Botschaft.

Angela Merkel zu Obama: Wir brauchen rechtliche Regelungen für die weltweite Sicherung von atomarem "Abfall"
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Vertreter von 53 Staaten berieten in Den Haag während des dritten Atomgipfels zwei Tage lang über den möglichen Schutz von terroristischen Anschlägen mit nuklearem Material.
Künftig solle der Schutz von gefährlichem Nuklearmaterial stärker von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gesteuert werden, wurde beschlossen. 2016 werde es vermutlich zum letzten Mal einen Gipfel zu diesem Thema geben, sagte Merkel nach dem Gipfel. Danach spreche aus Sicht der rund 50 Staats- und Regierungschef viel dafür, dass die IAEA eine stärkere Bedeutung erhält.
Die Kanzlerin hatte zuvor darauf hingewiesen fast jedes Land verfüge über Nuklearmaterial – beispielsweise aus der Medizintechnik. Es müsse sichergestellt werden, dass niemand damit eine „schmutzige Bombe“ bauen könne.
Radiologische, oder auch „schmutzige“ Bomben, sind Massenvernichtungswaffen, die bei ihrer Explosion, verursacht durch konventionellem Sprengstoff der der Bombe beigemischt wird, radioaktives Material in der Umgebung verbreiten.