Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und der iranische Ölminister Bijan Namdar Zanganeh : Wir verkaufen unser Öl unabhängig vom Weltmarktpreis
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und der iranische Ölminister Bijan Namdar Zanganeh : Wir verkaufen unser Öl unabhängig vom Weltmarktpreis, Bild bmwi

Die internationalen Erdölmärkte müssen ab 2016 spätestens mit neuen Öl-Fördermengen aus dem Iran kalkulieren. Der iranische Ölminister Bijan Namdar Zanganeh hat jetzt bekannt gegeben, dass nach der Aufhebung der Iran-Sanktionen die Islamische Republik ihren Marktanteil von einer Million Barrel pro Tag zurückgewinnen werde.

Teheran werde sein Öl auch unabhängig von den Weltpreisen verkaufen.
Im Etatentwurf des Landes für 2016 und 2017 sei ein Ölpreis von 42 bis 50 US-Dollar je Barrel einkalkuliert, berichtete zudem die Agentur Shana unter Berufung auf den Pressesprecher der iranischen Regierung, Mohammed-Baqer Nobakht.
Laut Nobakht wurden bei Konsultationen mit dem Ölministerium drei Szenarien erwogen, die Preis-Varianten von 42, 45 bis 50 US-Dollar vorsehen. Bei dieser Preislage könne das Land mit einem Erlös in Höhe von bis zu 22 Milliarden US-Dollar rechnen, hieß es.
Nach Angaben der Londoner Börse ICE vom Montag,14.September, wurde die Ölsorte Brent für 47,78 US-Dollar je Barrel gehandelt. Vor einem Jahr hatte diese Nordseesorte noch 101,12 US-Dollar gekostet.

Minister Gabriel wehrt sich gegen Kritik
Als einer der ersten der beteiligten Länder an dem Atom-Deal mit Iran hatte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel gleich nach Zustandekommen des Deals im Juli dem Iran einen Besuch abgestattet.

Gabriel hielt seinen Kritiker entgegen: Nach dem historischen Atomkompromiss sei dem Iran mit der Visite deutlich gemacht worden, dass es sich für ein Land lohnen könne, “wenn es sich auf eine friedliche Konfliktlösung einlässt”.