Gazpromchef Alexej Miller:  Kiew verfügt nicht über ausreichendes Kaiptal um genügend Gas für  einen kalten Winter zu kaufen
Gazpromchef Alexej Miller: Kiew verfügt nicht über ausreichendes Kapital um genügend Gas für einen kalten Winter zu kaufen

Russland schliesst Probleme mit dem Gastransit in diesem Winter nach Europa nicht aus. Moskau, Kiew und Brüssel haben sich zwar in der Nacht zu Samstag über die Lieferung russischen Gases in die Ukraine geeinigt und eine entsprechende Vereinbarung paraphiert.

Trotzdem hat Alexej Miller, der Chef des Gaskonzerns Gazprom, Probleme mit dem Gastransit in diesem Winter nach Europa nicht ausgeschlossen.
Nach Abschluss der Gespräche in Brüssel erklärte Miller:  „Wir können heute konstatieren, dass die Ukraine 500 Millionen US-Dollar erhalten soll und ab Anfang Oktober russisches Gas entnehmen wird.“ Sollte der Winter aber extrem kalt werden würden die zwei Milliarden Kubikmeter Gas, die Kiew für die 500 Mio Dollar kaufen könne, nicht ausreichen. „Dann müssen wir mit Problemen rechnen“, sagte Miller dem Fernsehsender „Rossija 24“ laut der russischen Nachrichten-Agentur Sputnik news.

„Es gibt keine Verpflichtungen und keine Gewissheit dafür, dass die Ukraine genug Geld haben wird, um die erforderlichen fünf Milliarden Kubikmeter (Gas) zu kaufen“, ergänzte Miller. Der Konzernchef verwies darauf, dass die Ukraine noch fünf bis sieben Milliarden Kubikmeter Gas kaufen müsse, um die Herbst/Winterzeit normal zu verkraften.

Das Gasprotokoll soll unterzeichnet werden
Vertreter Russlands, der Ukraine und der EU-Kommission hatten in der Nacht zum Samstag ein Protokoll über die Lieferung von russischem Gas in die Ukraine und den Gastransit in diesem Winter nach Europa paraphiert.

Das Gaswinterpaket gilt vom 1. Oktober 2015 bis März 2016 und sieht den Kauf von zwei Milliarden Kubikmeter Gas durch die Ukraine vor. Der ukrainische Gasversorger Naftogaz soll noch bis Jahresende 500 Millionen US-Dollar Finanzhilfe von europäischen Geldinstituten erhalten. Das trilaterale Gasprotokoll soll demnächst definitiv unterzeichnet werden.