Moskau: Mit Nord-Stream mehr Gas nach Europa
Zur Erinnerung: Wir haben am 06. September 2015 berichtet:
Die Vertreter des russischen, staatlichen Gasgiganten Gazprom, des weltgrößten Chemiekonzerns BASF, des österreichischen Energiekonzerns OMV, der deutschen E.on, des französischen Gaskonzerns Engie und der Shell haben heute, Freitag 04. September, ebenfalls auf dem “Eastern Economic Forum” in Wladiwostok, Russland, eine Aktionärsvereinbarung über den Bau von zwei weiteren Nord-Stream-Strängen unterzeichnet, wie Gazprom heute am Freitag mitteilte.
Anwesend auf dem Forum war auch der russische Präsident Wladimir Putin, der von seiner China-Reise zurückkommend, in Wladiwostock einschwebte und zu den Teilnehmern sprach.
Mit der Erweiterung der Ostsee-Gaspipeline Nord-Stream soll die Versorgungssicherheit Europas mit russischem Erdgas erhöht werden. Das Gas kommt zunächst in Deutschland an. Die Realisierung wird von dem Projektunternehmen New European Pipeline AG übernommen. Gazprom wird an der Gesellschaft mit 51 Prozent die Mehrheit erhalten. BASF/Wintershall, OMV, E.on und Shell werden je zehn Prozent der Aktien bekommen. Auf die französische Engie entfallen neun Prozent.
Die Gesamtleistung der beiden Stränge, die auf dem Ostsee-Boden von Russland nach Deutschland verlegt werden, soll 55 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich betragen.
Mehr Gas nach Europa
In der Mitteilung von Gazprom, wird Miller mit den Worten zitiert, dass die neuen Stränge vor allem für die Lieferung von neuen Gasmengen gedacht seien, berichtet die russische Nachrichten-Agentur Sputnik news heute und berichtet weiter die zusätzlichen Mengen brauche Europa angesichts der Reduzierung der eigenen Förderung.
Der BASF-Vorstandvorsitzende Kurt Bock kommentierte die Entscheidung mit den Worten: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Gazprom und anderen Partnern im Rahmen dieses wichtigen Infrastrukturprojektes.“
Eon-Finanzchef Klaus Schäfer, künftiger Chef des von Eon abgespaltenen Unternehmens das die konventionelle Stromerzeugung, den Energiehandel sowie Exploration und Produktion umfasst und Uniper heißen soll, bestätigte, dass der Ausbau der Nord-Stream-Pipeline es erlauben werde, die Erdgaslieferungen nach Europa sicherer zu machen.
Pierre Chareyre, stellvertretender Direktor von Engie zeigte sich euphorisch: „Nach der erfolgreichen Realisierung des Nord-Stream-Projekts bekundet die Firma Engie ihr festes Vorhaben, Teil des Projektes Nord Stream II zu werden. Als Schlüsselakteur auf dem europäischen Markt hat Engie immer die Entwicklung von Gasinfrastruktur gefördert, die es erlauben wird, die Lieferrouten auf den europäischen Markt zu diversifizieren und deren Effizienz zu erhöhen.“
Aber auch Österreichs OMV-Vorstandsvor-sitzender Rainer Seele sah in der Entwicklung nur Gutes: „Zusätzliche Liefermengen laut diesem Projekt werden erlauben, den Central European Gas Hub weiter zu stärken.“ Seele rechnet wohl fest damit, dass ihr Hub Baumgarten das Endziel der neuen Nord-Stream-Stränge werde.
„Erdgas wird noch lange auf Platz eins im Energiehaushalt Europas stehen. Die Realisierung von neuen Projekten wie Nord Stream II ist für die Deckung des Energiebedarfs in Europa notwendig, insbesondere angesichts der rückgehenden Eigenförderung“, zeigte sich Shell-Direktor Ben van Beurden überzeugt.
Im Juli hatten Gazprom, E.on und OMV ein Memorandum über den Bau von zwei neuen Nord-Stream-Strängen unterschrieben. BASF/Wintershall und Engie schlossen sich dem Projekt später an. Lesen Sie dazu auch : Moskau: Noch mehr Gas nach China
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