Pressekonferenz zur Vorstellung der Schweizer Atom-Endlagerpläne
Pressekonferenz zur Vorstellung der Schweizer Atom-Endlagerpläne im Frühjahr

Plant die Schweiz weiterhin  ein Endlager für hochradioaktiven “Abfall” an der deutschen Grenze? Es gibt neue Informationen aus Bern und  Zürich.

Seit Beginn des Jahres hat die Schweiz die Bundesregierung über die Aktivitäten der Schweizer Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) informiert. Die Nagra untersucht die Standortgebiete Jura Ost und Zürich Nordost. Sie will in der dritten Etappe der Standortsuche für geologische Tiefenlager zur Entsorgung der radioaktiven Abfälle die Gebiete vertieft untersuchen.

ENSI-Chef  Hans Wanner prüft Absichten der NAGRA
ENSI-Chef Hans Wanner prüft Absichten der NAGRA

Die Sprecherin des Eidgenössisches Departement für Umwelt, VerkehrSeither, Marianne Zünd informierte nun darüber, dass das Eidgenössische Nuklearsicher-heitsinspektorat (ENSI) die Detailüberprüfung der technischen Berichte und Analysen durchführt, mit denen die Nagra ihre Endlager-Vorschläge begründet. Das ENSI hat nun festgestellt, so Zünd in einer Presseerklärung, dass die Nagra zu spezifischen Punkten zusätzliche technisch-wissenschaftliche Unterlagen nachliefern muss, ohne die eine abschließende Beurteilung durch das ENSI nicht möglich ist.

Das Bundesamt für Energie lädt deshalb die Presse am Mittwoch, 09. September nach Zürich zu einem Informationsgespräch darüber ein. Dabei soll auch mitgeteilt werden, welche Auswirkungen die geforderte Nachlieferung von Unterlagen auf den weiteren Zeitplan der Standortsuche hat.

Massive Proteste aus Berlin und Stuttgart

Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter: Atomare  Endlager in direkter Grenznähe zu Deutschland ...?
Parlamentarische Staatssekretärin im Berliner BundesumweltministeriumRita Schwarzelühr-Sutter: Atomare Endlager in direkter Grenznähe zu Deutschland …?

Als die Schweiz im Februar diesen Jahres die Bundesregierung über ihre weiteren Endlagerpläne informierte gab es in Deutschland die ersten massiven Proteste.

(Wir berichteten: Proteste gegen Schweizer Endlager-Standorte, s. unten). So erklärte im Februar die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, die Bundesregierung erwarte: „…dass die Schweiz nun endlich eine grenzüberschreitende Umweltprü- fung einleitet.“ Schließlich lägen die beiden vorgesehenen Standortregionen in direkter Grenznähe zu Deutschland.” Gegen die Standorte protestierte auch das Baden-Württembergische Umweltministerium: „Die Aussicht, vielleicht eines Tages in Grenznähe ein atomares Endlager der Schweiz zu haben, ist keine, nach der sich irgendwer sehnt“, erklärte der Sprecher des Baden-Württembergischen Umweltministeriums, Reinhard Ebeling.
Lesen Sie dazu auch: Proteste gegen Schweizer Endlager-Standorte

Wir werden Sie nach der Presseunterrichtung am Mittwoch informieren was es mit den Schweizer Endlager- Absichten auf sich hat.