22.10.15 elektrische  Ladepunkte

“Wir werden der Elektromobilität nur zum Durchbruch verhelfen können, wenn diese Technologie im Alltag so kundenfreundlich wie möglich ausgestaltet wird – und dies über nationale Grenzen hinweg“, stellte Roger Kohlmann, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung, anlässlich der Eröffnung der eCarTec am vergangenen Wochenende in München fest.
Dazu gehöre insbesondere eine europaweite Standardisierung für die Vergabe von so genannten Identifikationsnummern. Bereits seit dem vergangenen Jahr vergebe der BDEW in Deutschland Identifikationsnummern für E-Mobility. „Diese Nummern sind“, so Kohlmann, eine wichtige Voraussetzung für die kundenfreundliche Nutzung der Ladesäulen im öffentlichen Raum.“ Das nationale Vergabeverfahren habe sich bewährt.

Roger Kohlmann, BDEW-Geschäftsführung: Ohne den Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur nicht gelingen ...
Roger Kohlmann, BDEW-Geschäftsführung:

Europaweite Vereinheitlichung …

Die EU-Kommission sollte schnellstmöglich auf diese Praxis aufsetzen und eine einheitliche Vorgabe zur ID-Vergabe in Europa verabschieden, forderte Roger Kohlmann.
In Deutschland können Ladestationsbetreiber und Elektromobilitätsanbieter laut Erklärung des Verbandes über den BDEW eine Identifikationsnummer beantragen. Diese Kennzeichnung erleichtere die prozessseitige Abwicklung des Ladevorgangs, indem sie die im Hintergrund laufenden IT-Prozesse, beispielsweise zur Freischaltung der Ladesäule, Messung des Ladevorgangs sowie der Abrechnung, vereinfachten. Sowohl für die Kommunikation und Abrechnung zwischen verschiedenen Anbietern, als auch zwischen Endkunden und Anbietern ist eine einheitliche Kennzeichnung von großer Bedeutung.

“Die europaweite Vereinheitlichung der Vorgaben zur Kennzeichnung von Ladepunkten muss nun rasch auf den Weg gebracht werden. Andernfalls entwickeln sich unter Umständen jeweils nationale Standards für die ID-Vergabe. Eine nachträgliche Umrüstung beziehungsweise Anpassung der IT-Systeme und Schnittstellen kann zu hohen Kosten führen”, so Kohlmann.

Vorbild eRoaming-Plattformen

Als positives Beispiel für kundenfreundliches Laden von Elektrofahrzeugen in verschiedenen Ländern führte Kohlmann den Zusammenschluss der fünf wichtigsten eRoaming-Plattformen in Europa an.

Durch diese Paneuropäische Initiative, an der auch viele BDEW-Mitgliedsunternehmen beteiligt seien, solle für Elektroautonutzer das anbieter- und grenzüberschreitende Laden ihrer Fahrzeuge mit nur einem Fahrstromvertrag zukünftig weiter vereinfacht werden. Im Ergebnis sollten damit die Hürden für die Nutzung von Elektrofahrzeugen verringert und eine interoperable Ladeinfrastruktur geschaffen werden. Erste Ergebnisse der Initiative werden, laut Kohlmann, im Rahmen der eCarTec vorgestellt.