Dreamliner: Die US-Behörden sorgten sich, die Maschine könnte vom Boden aus gehackt und fehlgeleitet werden.  Bild Boeing:
Dreamliner: Die US-Behörden sorgten sich, die Maschine könnte vom Boden aus gehackt und fehlgeleitet werden. Bild Boeing:

Hätte die Germanwings-Maschine auch in ein Atomkraftwerk rasen können?- Knapp sieben Monate nach der Flugkatastrophe in den französischen Alpen  hat die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) eine Virtuelle Akademie gestartet, um die Nationalen europäischen Flugbehörden beim Aufrechterhalten des Flugbetriebs und Entwickeln der Kompetenz der Piloten und auch ihres übrigen Personals zu unterstützen.

Der Co-Pilot des Flugzeugs hatte die Germanwings-Maschine am 24. März nach Ansicht der Ermittler absichtlich auf Crashkurs gesteuert. Insgesamt starben dabei 150 Menschen. Der Absturz warf viele Fragen auf. Unter anderem die, ob die Steuerung der Maschine von außen, vom Boden, zum Beispiel gezielt durch Hacker aus welcher Richtung auch immer übernommen wurde. Würde sich dies eines Tages bewahrheiten, könnten noch größere Katastrophen zum Beispiel dadurch verursacht werden, dass eine Maschine gezielt in ein Atomkraftwerk gelenkt würde. (Lesen Sie dazu auch unseren Bericht vom 07.Mai.15: Germanwings-Absturz- Unbekannte Hintergründe)

Erste Sicherheitsmaßnahme der EASA
Die Europäische Flugsicherheitsbehörde EASA hat nun eine erste Maßnahmen ergriffen und eine Virtuelle Akademie gegründet, die Piloten und Luftfahrbehörden auf kritische Situationen in der Luftfahrt besser vorbereiten und europaweit die Sicherheitsbestimmungen weiter harmonisieren soll.
Nach gründlicher Vorprüfung heißt es in der EASA- Presse-Erklärung seien folgende europäische Institutionen bereits Mitglieder der Akademie geworden: Die CAA International, die Gemeinsame Flugbehörden-Lehrorganisation (JAA ZU), der “Ecole Nationale de l’Aviation Civile” (ENAC) und der “Servicios y Estudios para la Navigacion Aerea y la Seguridad Aeronautica” (SENASA) Mitglieder der EASA Virtuellen Akademie geworden.
Die Kurse der Akademie , die nur einen Teil der EASA Virtuellen Akademie ausmachen, sind spezifisch zugeschnitten auf kritische Situationen und den komplizierten Alltag in Cockpit und Maschine. Sie stellen , laut EASA, eine robuste Übersicht der EU-Regulierungen über das Spektrum der Flugsicherheit zur Verfügung: Ständige Lufttüchtigkeit, Luftoperationen, befassen sich mit der medizinischen Seite der Besatzung. Es stehen Flugsimulierungslehrgeräte zur Verfügung und vieles mehr. Jeder Kurs wird von mit einer Online-Überprüfung begleitet, um die Kenntnisse der Inspektoren im spezifischen Bereich zu überprüfen.

Patrick Ky, der EASA Verantwortliche Direktor: "der Verlust der Kontrolle bereitet uns die größten Sorgen ..."
Patrick Ky, der EASA Verantwortliche Direktor: “der Verlust der Kontrolle bereitet uns die größten Sorgen …”

Patrick Ky, Verantwortlicher Direktor der EASA erklärte dazu: “Die Wirksamkeit des EASA Systems basiert auf der gründlichen Zusammenarbeit zwischen EASA und den Mitgliedstaaten. Die Ausbildung des Personals ist ein Schlüsselelement dieser Zusammenarbeit. Da Sicherheit keine Grenzen hat, wird sich die EASA Virtuelle Akademie außer Europa in der Zukunft ausbreiten, um das EASA System als globales System für die Hauptflugsicherheit zu etablieren”.
Die Liste von Kursen und Lehrorganisationen ist auf der EASA Website verfügbar. Behörden oder Inspektoren, die an der Teilnahme von Kursen interessiert sind, sollten sich direkt mit dem jeweiligen „Lehrversorger“ in Verbindung zu setzen.
Die EASA hat seit November 2004 ihren Sitz in Köln. Sie wurde am 15. Juli 2002 auf Beschluss des Europäischen Parlaments und des Rats der Europäischen Union gegründet. Ziel der Agentur ist, den europäischen Luftfahrbehörden eine harmonisierte und hochwertige Ausbildung bereitzustellen und die Sicherheitsbestimmungen zu harmonisieren. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag: Germanwings-Absturz-Unbekannte Hintergründe