Gazprom: Gaspipeline Turkish-Stream nach Ankara  wird halbiert    Bild Gazprom
Gazprom: Gaspipeline Turkish-Stream nach Ankara wird halbiert; Bild Gazprom

Umwelt –Energie-Report (U&E) hatte am Dienstag in seinem Bericht Turkish-Stream unter Beschuss (s. unten) die Frage gestellt, ob die Gaspipeline von Russland in die Türkei angesichts der der Spannungen zwischen Moskau und Ankara überhaupt noch zustande käme. U&E liegt inzwischen ein Bericht der russischen Nachrichten-Agentur Sputnik news vom gleichen Tag vor wonach die Jahresleistung der geplanten Pipeline Turkish Stream in Richtung Ankara nur noch halbiert werden solle.
Demnach sollen auf dem Grund des Schwarzen Meeres statt bislang vier nur zwei Stränge mit einer Gesamtkapazität von bis zu 32 Milliarden Kubikmeter pro Jahr verlegt werden, habe der Chef des russischen Gasmonopolisten Gazprom, Alexej Miller, am Dienstag in St. Petersburg bei einem Gasforum mitgeteilt berichtete die russische Nachrichten-Agentur Sputnik news demnach ebenfalls am Dienstag.

Gazprom-Chef Alexeij Miller :  Sein Unternehmen will weniger Gas in die Türkei liefern
Gazprom-Chef Alexeij Miller : Sein Unternehmen will weniger Gas in die Türkei liefern, Bild Gazprom

Undurchsichtige Gründe?
Als Grund für die Reduzierung von Turkish-Stream wird der beschlossene Bau einer zweiten Erdgastrasse von Nord-Stream von Russland durch die Ostsee nach Deutschland genannt.
Anfang September hatten Gazprom und die übrigen Gesellschafter Eon, Shell, BASF, OMV und Engie — den Beginn der Planungen für zwei weitere Stränge der Ostseepipeline — bekannt gegeben. Die zwei zusätzlichen Röhren sollen einmal eine Jahreskapazität von 55 Milliarden Kubikmetern Gas haben. Damit würde sich die gesamte Kapazität von Nord Stream verdoppeln.
Die Türkei gilt mit 27,4 Milliarden Kubikmeter Gas im vergangenen Jahr als zweitgrößter Absatzmarkt für Gazprom nach Deutschland. Gazprom pumpt Gas in die Türkei über die Schwarzmeer-Leitung Blauer Strom und über die Trans-Balkan-Pipeline via Ukraine, Moldau und Ungarn.