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Sind Investitionen klimaverträglich oder nicht?Im Rahmen der deutschen G 7-Prsäsidentschaft entstanden neue Wegweiser

Wie können Entwicklungsbanken und andere Investoren bewerten, ob eine Anlage klimaverträglich ist oder nicht? Antworten auf diese Frage liefert, laut Darstellung der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks eine neue Studie, die im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft entstanden ist. Das Papier wurde zu Beginn der Woche heute am Rande der Weltklimakonferenz in Paris vorgestellt.
Konkret geht es um Kriterien, die öffentliche wie private Investoren als Orientierung nutzen können, um sicherzustellen, dass ihre Investitionen einen Beitrag zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius leisten, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums dazu.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks :Hendricks: "Immer mehr Investoren erkennen inzwischen, dass die Politik es ernst meint mit der Dekarbonisierung und ziehen ihre Konsequenzen daraus
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks :Hendricks: “Immer mehr Investoren erkennen inzwischen, dass die Politik es ernst meint mit der Dekarbonisierung und ziehen ihre Konsequenzen daraus

Hendricks: “Immer mehr Investoren erkennen inzwischen, dass die Politik es ernst meint mit der Dekarbonisierung… …und ziehen ihre Konsequenzen daraus. Gerade der G7-Gipfel hat dies deutlich gemacht. Aber was genau die 2°C-Obergrenze in der Praxis für einzelne Investitionsentscheidungen bedeutet, ist vielen noch nicht klar. Die Studie gibt hier wichtige und praxistaugliche Orientierung.”
Aus verschiedenen 2°C-Szenarien leiten die Forscher/Innen eine Kategorisierung möglicher Investitionen ab. So werden Investitionen in erneuerbare Energien, Energiespeicher und kohlenstoffarme Transportwege und -mittel, die wichtige Bausteine sind, um die globale Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, einer Positivliste zugeordnet.

Die Allianz zieht sich mit ihren Investitionen aus der Kohle zurück
Die Allianz zieht sich mit ihren Investitionen aus der Kohle zurück

Zu einer Negativliste gehören hingegen Investitionen in den Neubau konventioneller Kohlekraftwerke,…

die wissenschaftlichen Szenarien zufolge grundsätzlich nicht mit der 2°C-Obergrenze kompatibel sind.
Doch auch für die Vielzahl von Investitionen, die sich in der Grauzone zwischen diesen Polen bewegen, soll die Studie Orientierung geben.

Sie schaffe damit einen wichtigen Mehrwert, so Hendricks. Denn die meisten Investitionen seien keiner Positiv- oder Negativliste zuzuordnen, sondern müssen im Kontext betrachtet werden. Beispielsweise seien Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz nur dann mit der 2°C-Obergrenze kompatibel, wenn sie hinreichend ambitioniert seien. Was unter hinreichend ambitioniert zu verstehen ist, muss noch näher definiert und hinterfragt werden.
Gaskraftwerke hingegen seien ein wichtiger Pfeiler, um während einer Energiewende Schwankungen bei der Stromproduktion aus Erneuerbaren auszugleichen; ein Energiesystem, das zu 100 Prozent aus Gaskraftwerken bestehe, wäre aber nicht mit der 2°C-Obergrenze kompatibel.
Auch für die Sektoren Energie, Gebäude und Transportleiten, laut Hendricks, die Forscher/Innen beispielhaft spezifische Vorgaben dazu ab, wie aus dem globalen Klimaziel auch für diese Bereiche klare Orientierung gegeben werden kann.
Die primäre Zielgruppe des Berichts sind Entwicklungsbanken. Um ihre Praxistauglichkeit sicherzustellen wurden die Kriterien und Empfehlungen mit öffentlichen wie privaten Investoren konsultiert.