Männergespräche zur Sache: Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler, Sigmar Gabriel mit Präsident Putin: Auch politische Bedingungen für den Bau von Nord-Stream II müssen erfüllt werden ...
Männergespräche zur Sache: Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler, Sigmar Gabriel mit Präsident Putin: Auch politische Bedingungen für den Bau von Nord-Stream II müssen erfüllt werden …

Wie geht es weiter mit Nord-Stream II? Die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik- news berichtete am vergangenen Sonntag, 20.Dezember, postwendend über Aussagen des „Vizekanzlers und Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel“ gegenüber der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, die am selben Tag von der Zeitung veröffentlicht worden waren.

Gabriel hatte dort erklärt das Pipelineprojekt Nord Stream 2 sei aus seiner Sicht sowohl für Deutschland als auch für Frankreich und die anderen EU-Mitgliedsstaaten wirtschaftlich vorteilhaft.
Der Minister habe somit die zuvor geäußerte Sichtweise von Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstützt, betont die russische Agentur in ihrem Bericht und zitiert weiter die FAZ: „Erdgas kommt aus Russland direkt nach Deutschland, ohne die Ukraine: Das ist der Plan der Gas-Pipeline ‚Nord Stream 2‘. Daran gibt es heftige Kritik aus der EU – und von Außenpolitikern in Deutschland. Doch der Wirtschaftsminister findet das Projekt nötig.“
„Nord Stream 2 liegt im deutschen Interesse, da bin ich mir mit der Bundeskanzlerin einig“, zitiert die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Gabriel. Das Projekt sei zudem für Frankreich und andere EU-Länder wirtschaftlich bedeutend.

Transipipeline durch die Ukraine bedienen

Maroš Šefčovič, Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für die Europäische Energieunion: Er moderierte bisher  die schwierigen Gasverhandlungen zwischen  Brüssel, Moskau und der Ukraine
Maroš Šefčovič, Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für die Europäische Energieunion: Er moderierte bisher die schwierigen Gasverhandlungen zwischen Brüssel, Moskau und der Ukraine

Dem Vizekanzler zufolge muss Russland jedoch gewisse politische Bedingungen erfüllen.

Vor allem solle Moskau auch nach 2019 die Transitpipeline durch die Ukraine in ausreichendem Umfang aufrechterhalten, die Versorgungssicherheit in Osteuropa sollte garantiert sein. Auch müssten die europäischen und deutschen Regeln bei der Umsetzung des Projektes beachtet werden. Wörtlich erklärte Gabriel gegenüber der FAZ: „Die wichtigsten sind, dass Russland die Transitpipeline durch die Ukraine auch nach 2019 in ausreichendem Umfang aufrechterhält, die Versorgungssicherheit in Osteuropa garantiert ist und das Projekt sich an die europäischen und deutschen Regeln hält.“

Moskau sucht nach konstruktiven Lösungen
Nach einem Gespräch mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin ist Gabriel nach eigenen Worten zu dem Schluss gekommen, Russland akzeptiere diese Bedingungen und suche nach konstruktiven Lösungen. Bisher hatte der russiche Gasgigant Gazprom immer wieder betont die Gas-Transitroute durch die Ukraine in den Westen nicht mehr bedienen zu wollen. Wir berichteten bereits.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Gabriel zu Putin: Ausbau von Nord-Stream 2 durchziehen und: Putin: Schröder hat Nord-Stream initiiert und : Moskau: Gaspipelinebau in der Kritik