Der "Grüne-Johannes, Ökostrom-Manager Johannes Theyssen auf seinem Weg in eine neue Zukunft ...
Der “Grüne-Johannes, Ökostrom-Manager Johannes Theyssen, auf seinem Weg in eine neue Zukunft …; Karikatur: U&E pointer

Johannes Theyssen hat nicht nur den E.on Konzern aufgespalten in die neue E.on, die er selbst führt und in Uniper, die die alten Kohle- und Atomkraftwerke weiter führt, er hat im Interview mit der Wochenzeitung DIE Zeit am 7.Januar erklärt : „ Ich sage immer: Wenn sich E.on spaltet, muss ich mich selbst auch mitspalten,“ und hat sich selbst rundum verkleinert, stark abgenommen. Und, stellten die Zeit-Redakteure außerdem fest, er trete jetzt legerer auf seitdem er als Chef der neuen E.on auf einmal Deutschlands größten Ökostrom-Versorger führe.

Auf die Frage , ob Theyssen vor zehn Jahren damit gerechnet habe, einmal ein Ökostrom-Manager zu werden meinte der neue Ökostrom-Manager:“ Nein, wenn mir das jemand gesagt hätte, hätte ich ihn für verrückt erklärt!“ Zu der Zeit pflegten die Chefs der großen Energiekonzerne noch eine leichte Hybris gegenüber der Politik an den Tag zu legen. Theyssens Versuch das zu begründen sieht so aus: Vor einigen Jahren sei E.on für wenige Wochen noch das wertvollste Unternehmen Deutschlands gewesen. Bei Börsenstrompreisen von 80 Euro je Megawattstunde- heute seien es knapp 30 Euro – „konnten wir vor dem Geld der Investoren kaum weglaufen.“04.09.15 Titel Atommüll das Milliardengrab
Von weglaufen kann heute auch keine Rede sein. Die Politik fängt die Energie-Konzernvorstände immer wieder mit neuen „Lasso-Gesetzes-Würfen“ ein. Somit kann Theyssen seinen Weg als neuer Ökostrom-Manager nicht ganz unbeschwert antreten.

Atomkommission gibt Empfehlung ab
In wenigen Wochen, spätestens bis Ende Februar, will die von der Bundesregierung eingesetzte Atomkommission ihre Empfehlung abgeben, wie der Rückbau und die Entsorgung langfristig organisiert und gesichert werden sollen.

Und, ganz wichtig und vor allem im Interesse der Unternehmen: Die Finanzierung der milliardenschweren Aufgabe muss sicher gestellt werden. Hier gilt es festzulegen ob die Entsorgung und der Rückbau den Unternehmen weitgehend selbst überlassen oder einem Fonds oder einer Stiftung übertragen werden sollen. Erst wenn diese Fragen alle geklärt sind, können sich Eon, RWE, EnBW und Vattenfall vielleicht hauptsächlich dem Kampf um die eigene Zukunft widmen.
Die Bundesregierung gerät mit dem Gesetz zur Finanzierung des Atomausstiegs in bedenklichen Zeitverzug. Spätestens 2022 soll das letzte Atomkraftwerk in Deutschland vom Netz gehen, die Milliardenkosten für Rückbau und Entsorgung müssen die vier genannten Energieversorger tragen.

Ausstiegsgesetz sollte schon 2015 verabschiedet werden

Mit dem Gesetz, das Ende vergangenen Jahres zum wiederholten Mal vertagt wurde sollen gezwungen werden ihren Pflichten nachzukommen SPD, Grüne und Linke wollten das Gesetz eigentlich am Mittwoch vor Jahressschluss im Wirtschaftsausschuss des Parlaments beschließen.

Der Bundestag hätte dann noch in dieser Woche darüber abstimmen können. Auch der Bundesrat hätte noch am Freitag über das Gesetz entscheiden können, Doch die Unionsfraktion blockierte zum wiederholten Male. Damit war auch die Chance verstrichen, dass es noch 2015 in Kraft treten konnte.
Die Union begründet ihre Blockadehaltung damit, dass sie das Gesetz für die Konzernhaftung möglichst eng an den Abschlussbericht der oben genannten Atomkommission koppeln will.