NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft: Die Klimaschutzmaßnahmen zum Kohleausstieg treffen in erster Linie NRW, bild  nrw staatskanzlei
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft: Die Klimaschutzmaßnahmen zum Kohleausstieg treffen in erster Linie NRW, bild nrw staatskanzlei

Deutsche Klimaschutzziele für 2030 und 2040 machen weitgehenden Kohleausstieg erforderlich, bilanziert eine Studie von Agora Energiewende. Und kommt zugleich zu dem Ergebnis der Beitrag Deutschlands zur Klimakon-ferenz in Paris Ende vergangenen Jahres habe weitrei-chende Folgen für den eigenen Kraftwerkspark. In erster Linie würde von diesen Maßnahmen das Land NRW und damit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft betroffen sein.

Um die deutschen Klimaschutzziele für 2030 und 2040 zu erreichen, muss die Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken bis 2030 um 60 Prozent und bis 2040 fast vollständig reduziert werden, heißt es bei Agora Energiewende kommentierend zur Studie. Von heute 260 Terawattstunden müsste die Stromerzeugung auf etwa 100 Terawattstunden im Jahr 2030 und auf weniger als 40

Dieses Titel-Bild von Umwelt-Energie-Report, geprintet, stammt aus 1984. Auch da ging es schon um die Zukunft der deutschen Kohle. Konkurrent war die Atomkraft ... Bild U&E
Dieses Titel-Bild von Umwelt-Energie-Report, geprintet, stammt aus 1984. Auch da ging es schon um die Zukunft der deutschen Kohle. Konkurrent war die Atomkraft … Bild U&E

Terawattstunden im Jahr 2040 reduziert werden. Da der europäische Emissionshandel selbst bei CO2-Preisen von rund 40 Euro pro Tonne CO2 bis 2040 nicht ausreicht, so das Agora-Statement, sind zusätzliche Klimaschutzinstrumente auf nationaler Ebene unumgänglich.
Nach dem historischen Klimaschutzabkommen von Paris steht Deutschland wie alle anderen Länder in der Pflicht, sein Energiesystem zu dekarbonisieren.
Agora-Direktor Patrick Graichen schlägt deshalb der Bundesregierung vor, bald einen “Runden Tisch Nationaler Kohlekonsens” einzuberufen. Hierbei gehe es um einen vertrauensvollen Dialogprozess unter allen Beteiligten, in dem ausgewogene und faire Kernelemente des Abschieds von der Kohleverstromung ausgehandelt würden.

Der Vorschlag des Berliner Think-Tanks benennt dazu elf wesentliche Eckpunkte.
Agora Energiewende schlägt vor, die Kohlekraftwerke ab 2018 in Schritten von zunächst maximal drei Gigawatt pro Jahr vom Netz zu nehmen. Diese würde jährlich eine Stilllegung von drei bis vier Kohlemeilern bedeuten.

Analog zum Kohleausstieg sollten die Kraftwerke nach Erreichen einer bestimmten Altersgrenze abgeschaltet werden, wobei die Grenze im Laufe der Jahre abgesenkt werde, heißt es weiter. 2040 sollte dann das letzte Kohlekraftwerk vom Netz gehen, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Auch sollte auf neue Braunkohletagebaue künftig in Deutschland verzichtet werden.