Stellvertr. russ. Finanzminister Sergej Stortschak: Stark angespannte Haushaltslage ...
Stellvertr. russ. Finanzminister Sergej Stortschak: Stark angespannte Haushaltslage …Bild:Sputnik, Denis Abramow

Die angespannte Situation mit dem Haushalt 2016 erlaubt es der Regierung Russlands laut dem russischen Vize-Finanz-minister Sergej Stortschak möglicherweise nicht, neue staatliche Kredite zu vergeben.Die stark gefallenen Öl- und Gaspreise haben in erster Linie zu geährlichen Einnahmeverlusten im Staatshaushalt geführt, beklagte Kreml-Chef Wladimir Putin am 11. Januar im Interview mit der Bild-Zeitung.

Stortschak fügte jetzt eine weitere Auswirkung der Einnahmeverluste gegenüber Journalisten in Moskau an: „Ich glaube, dass die Regierung derzeit sehr wenige Chancen hat, eine Entscheidung über die Vergabe neuer Kredite zu treffen. Das Budget ist angespannt, sehr angespannt. Ich denke, dass wir uns objektiv in einer Situation befinden, in der wir hinsichtlich der Übernahme neuer Kreditverpflichtungen eine Pause einlegen müssen“, sagte Stortschak am Montag.

Kreditverhandlungen mit Iran werden fortgesetzt
Er teilte ebenfalls mit, dass die Verhandlungen über die Gewährung eines zwischenstaatlichen Kredites für den Iran fortgesetzt werden, jedoch gebe es bis jetzt noch keinen endgültigen Beschluss darüber. Außerdem habe Russland bislang noch keine Vorschläge von der Ukraine bekommen, wie die Schulden in Höhe von drei Milliarden US-Dollar beglichen werden sollen.
Der russische Politik- und Religionsexperte Alexander Ignatenko sagte jetzt gegenüber dem Radiosender Kommersant FM, der sich infolge der Aufhebung der Iran-Sanktionen verstärkende Ölpreisverfall werde die russische Wirtschaft einerseits negativ beeinflussen. Andererseits bekomme Russland nun neue Chancen auf günstige Kooperationsprojekte im Rüstungs- und Energiebereich. Insbesondere gehe es laut Ignatenko dabei um mögliche Waffendeals: „Das ist ein großer Vorteil für Russland. Ich schließe allerdings nicht aus, dass der Iran auch bei anderen Mitgliedern der 5+1-Gruppe Waffen kaufen wird.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Putin beklagt Energie-Preisverfall