Gazprom-Chef Miller und
Gazprom-Chef Alexej Miller und Marc Benayoun und Theodoris Kitsakos  verbindet eine neue Gasbipeline …

Eine neu aus Russland durch das Schwarze Meer verlegte Gaspipeline soll die Gastransportsysteme Griechenlands und Italiens ,die zuvor zusammengeschlossen werden, mit Gas versorgen.
Ein entsprechendes Memorandum über gegenseitige Verständigung wurde gestern vom Vorstandschef des russischen Energiekonzerns Gazprom, Alexej Miller, dem Exekutivdirektor von Edison SpA, Marc Benayoun (Italien), und dem CEO des griechischen Konzerns DEPA SA, Theodoris Kitsakos, unterzeichnet.

Ein Bericht der russische Zeitung „Rossijskaja Gaseta“ von heute, Freitag 26.Februar, wird von der russischen Nachrichten-Agentur Sputnik zitiert.
Es ist vorgesehen, so Sputnik, dass sich die Seiten auf die Ergebnisse der gemeinsamen Forschungen von Edison und DEPA im Rahmen des Pipeline-Projekts ITGI Poseidon stützen werden. ITGI war Teil des Südlichen Gaskorridors aus der Türkei über Griechenland nach Italien, und Poseidon ist der Name der durch das Ionische Meer verlegten ITGI-Leitung.

Zu früh, um erneut über Turkish Stream zu sprechen
Experten zufolge sei es verfrüht, zitiert die von Moskau gesteuerte Agentur Sputnik weiter, von einer Wiederbelebung der Projekte South Stream bzw. Turkish Stream zu sprechen, „die als Ausgangspunkt für die störungsfreie Gasversorgung Südeuropas dienen könnten.

Nicht ausgeschlossen sei aber, dass diese Absichtserklärung das Ziel verfolge, den Wettbewerb zwischen verschiedenen von Russland initiierten Projekten zu fördern und damit dem Vorhaben Nord Stream 2 bessere Erfolgschancen zu geben.
Edisons SpA- Exekutivdirektor Benayoun sagte nach der Unterzeichnung des Dokumentes, der Bau der neuen Gasleitung im Rahmen des ITGI-Projektes würde unter Berücksichtigung der Normen des so genannten Dritten Energiepaketes erfolgen. Dabei sei ITGI im Sinne entsprechender Dokumente ein für die EU vorrangig wichtiges Projekt, so dass gewisse Abweichungen vom Dritten Energiepaket möglich seien.

Gazprom: Gaspipeline Turkish-Stream nach Ankara  wird halbiert    Bild Gazprom
Gazprom: Zu früh, um erneut über Gaspipeline Turkish-Stream zu sprechen; Bild Gazprom

Das Privileg geht schnell verloren…
Iwan Kapitonow vom Institut für Wirtschaft bei der Russischen Akademie der Wissenschaften vermutete wiederum, dass ITGI seinen privilegierten Status schon bald verlieren könnte, denn die EU-Kommission wolle alle Projekte, egal ob sie schon umgesetzt oder erst geplant seien, dem Dritten Energiepaket anpassen.

Die endgültige Entscheidung hänge von allen 28 EU-Ländern ab: Falls sie dafür stimmten, werde diese Norm innerhalb weniger Monate gebilligt werden, so der Branchenkenner.
Das Projekt ITGI Poseidon wurde 2003 ins Leben gerufen und hat, so Sputnik, eine Kapazität von acht Milliarden Kubikmeter Gas jährlich. Etwa ein Viertel der Leitung wird unter Wasser verlegt. Die Pipeline selbst beginnt im griechischen Komotini, wo auch das auf Papier entworfene IGB-Projekt zwischen Bulgarien und Griechenland endet und die Fortsetzung des anderen ITGI-Teils (Griechenland-Türkei) beginnt (dieses Rohr wird seit 2007 betrieben).
Ursprünglich wollte sich auch Aserbaidschan am ITGI-Projekt beteiligen, doch es entschied sich am Ende für eine alternative Pipeline.

South-Stream Tränen nachgeweint?
Für die Gasversorgung Südeuropas aus Russland gäbe es verschiedene Möglichkeiten. Sollte das South-Stream-Projekt wieder ins Leben gerufen werden, würde das Rohr von der russischen Verdichterstation „Russkaja“ über Varna und Stara Sagora (Bulgarien), Komotini (Griechenland) bis nach Apulien (Italien) verlaufen.

Wladimir Putin: Die SOZ kann auch zum Militäbündnis umgewidmet werden
Wladimir Putin verzichtete …

Eine Alternative wäre die Turkish-Stream-Leitung: von „Russkaja“ über Kiyiköy und Ipsala (Türkei) bis an die ITGI Poseidon.
Aber das Projekt zum Bau von South Stream wurde eingestellt und Turkish Stream auf Eis gelegt.

Auf das erste Projekt verzichtete der russische Präsident Wladimir Putin nach der Weigerung der von der EU unter Druck gesetzten bulgarischen Behörden, sich daran zu beteiligen, weil die neue Pipeline dem Dritten Energiepaket widersprechen würde. Danach wurde das Projekt Turkish Stream ins Leben gerufen, doch angesichts der Streitigkeiten zwischen Moskau und Ankara wurde darauf vorerst verzichtet. Am Ende verbleiben das Projekt Nord Stream 2 über die Ostsee und die Absichtserklärung zum Bau des Südlichen Gaskorridors auf der Tagesordnung.