Kläranlage  Berliner Wasserbetriebe
Kläranlage Berliner Wasserbetriebe

Der Bund unterstützt die Stadt Pirmasens bei der ökologischen Nachrüstung einer städtischen Kläranlage. Mit knapp 430.000 Euro aus dem Umweltinnovations-programm fördert Bundesumweltministerin Barbara Hendricks ein Pilotprojekt, das aus Sicht ihres Hauses nicht nur die Energieeffizienz steigert, sondern auch die Nährstoffrückgewinnung aus dem Klärschlamm ermöglicht.

Das Projekt, das zusätzlich durch die Stadt Pirmasens gefördert wird und bei dem auch das Land Rheinland-Pfalz seine finanzielle Unterstützung angekündigt hat, leistet nach Einschätzung des Bundesumweltministeriums (BMUB) einen Beitrag zur Erschließung von Ressourcen und trägt zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie bei.

Kläranlage Blümeltal, Pirmasens
Kläranlage Blümeltal, Pirmasens

Die technische Innovation des Vorhabens…

besteht laut einer heutigen, Montag 14.März, Veröffentlichung des BMUB in der Kombination von Thermodruckhydrolyse im Teilstromverfahren und zwischengeschalteter Hochlastfaulung mit anschließender Fällung von Magnesiumammoniumphosphat.

Aus 9000 Kubikmetern Klärschlamm sollen jährlich 250 Tonnen Magnesiumammoniumphosphat zurückgewonnen werden. Magnesiumammoniumphosphat kann wegen seiner guten Pflanzenverfügbarkeit direkt als Düngemittel eingesetzt werden. Zusätzlich ist geplant, aus einem Teil der im Schlamm enthaltenen Stickstofffracht Flüssigdünger in Form von Ammoniumsulfat zu gewinnen.

Mehr als 60 Prozent Phosphor zurückgewinnen
Mit dem Vorhaben können laut BMUB- Erklärung mehr als 60 Prozent Phosphor zurückgewonnen werden. Die Gasausbeute soll sich um 15 Prozent und die Eigenenergieerzeugung von 10 auf 16 Kilowattstunden pro Einwohnerwert steigern lassen.

Der Energieverbrauch könne von 18 auf 16 Kilowattstunden pro Einwohnerwert gesenkt werden. Die damit verbundene Verringerung des CO2-Ausstoßes betrage rund 75 Tonnen pro Jahr. Die Reduktion des Klärschlamms beträgt dem BMUB zufolge bis zu 15 Prozent, die Einsparung an Fällmittel bis zu 60 Prozent sowie von Polymer bis zu 50 Prozent.
Das innovative Verfahren sei grundsätzlich auf andere Kläranlage mit biologischer Phosphor-Elimination, Verwendung von Aluminiumfällmitteln und mit anaerober Schlammstabilisierung (Schlammfaulung) übertragbar, heißt es in der BMUB-Veröffentlichung.