Außenminister Lawrow:
Außenminister Lawrow:

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat bei der Abrüstungs-konferenz in Genf dazu aufgerufen, alles daran zu setzen, dass Massenvernichtungswaffen nicht in die Hände von Terroristen gelangen, schreibt die russische Zeitung „Kommersant“ heute, am Mittwoch 02. März, und wurde mit dem Bericht von der von Moskiau gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputnik-news zitiert.
In Bezug auf die Pläne für die Zukunft schlug Lawrow den Konferenzteilnehmern vor, sich auf ein relativ neues und sehr aktuelles Thema zu konzentrieren, das in der Bündelung von Abrüstung, Nichtverbreitung und Anti-Terror-Bemühungen besteht. Es handele sich dabei um die Beseitigung der Gefahr, dass Terrorgruppierungen Massenvernichtungswaffen in die Hände bekommen.

„Dieses Problem ist heute sehr aktuell,

C-Waffenlager der IS im Irak, bild sputnik
C-Waffenlager des IS im Irak, bild sputnik

…weil es in Syrien und im Irak mehrere Fälle der Anwendung nicht nur industrieller Giftchemikalien, sondern auch vollwertiger Giftstoffe durch Extremisten der ISIL und anderer Terrorgruppierungen gab. Die Gefahr ähnlicher Verbrechen nimmt auch in Libyen und im Jemen zu“, sagte Lawrow.

Beispiele dafür, dass die Situation außer Kontrolle gerate, seien die Vorfälle im August und September 2015 in der syrischen Stadt Mari, wo ISIL-Extremisten mit Senfgas bestückte Artilleriegeschosse einsetzten. „Der Chemiewaffen-Terrorismus ist keine abstrakte Gefahr mehr, sondern eine harte Realität unserer Tage, die beseitigt werden muss, indem man auf internationalen Plattformen eine ernsthafte Arbeit durchführt“, sagte Lawrow.
Die internationale Gemeinschaft sollte sich auf die Ausarbeitung und Verabschiedung einer einzelnen Konvention zum Kampf gegen den Chemiewaffen-Terror konzentrieren.

Enges Zusammenwirken notwendig

Schon über drißig Jahren wird in Genf "abgerüstet:  Im Völkerbundratssaal des Palais des Nations wird verhandelt ...; bild bundesbildstelle
Schon seit über dreißig Jahren wird in Genf “abgerüstet: Im Völkerbundratssaal des Palais des Nations, hier 1985, wird verhandelt …; bild bundesbildstelle

„Bei der Aufnahme der praktischen Arbeit an einer solchen Konvention muss es ein enges Zusammenwirken mit der Organisation für das Verbot chemischer Waffen geben.

Zudem sollte man dafür sorgen, dass alle Teilnehmer der Konvention zum Chemiewaffenverbot, die nicht an der Abrüstungskonferenz teilhaben, die Möglichkeit bekommen, ihren Beitrag zur Entwicklung eines neuen Abkommens zu leisten. Das könnte unter anderem durch die Bereitstellung eines Beobachterstatus auf der Konferenz erreicht werden“, so Lawrow.

Befürchtungen wegen “schmutziger Bombe”
Im September vorigen Jahres hatten wir, Umwelt- und Energie-Report, bereits berichtet der Iran befürchte, dass Terrororganisationen im Nahen Osten auch in der Lage seien, „schmutzige“ Waffen einzusetzen.

Irans Atomchef Ali Akbar Salehi: Befürchtung wegen des Einsatzes schmutziger atomarer Bomben durch Terroristen
Irans Atomchef Ali Akbar Salehi: Befürchtung wegen des Einsatzes schmutziger atomarer Bomben durch Terroristen

Das hatte der Präsident der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi, gestern, Montag den 15.September im Rahmen einer Generalkonferenz der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) in Wien vorgetragen. (Wir berichteten: C-Waffenfund beim IS- Befürchtungen wegen „schmutziger Bombe“, s. unten)
Die Befürchtungen verstärkten sich als Einzelheiten aus einem Geheimdienstbericht bekannt wurden demzufolge der IS bei seinen Plünderungen in Syrien und im Irak in Hospitälern und Forschungseinrichtungen genug strahlendes Material gefunden habe , um eine radiologische Bombe, eine „schmutzige Bombe“ zu bauen.
Sollte der IS dabei auch in den Besitz von Plutonium gekommen sein , welche Mengen davon auch immer, nähmen die Befürchtungen noch wesentlich stärker zu.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: C-Waffenfund beim IS- Befürchtungen wegen „schmutziger Bombe“