Atommeiler- Strahlungsgefahr: Belgien verteilt Jodtabletten
In Belgien bekommen nun alle Bürger jodhaltige Tabletten, die die Auswirkung der Strahlung auf den menschlichen Organismus mindern sollen. Die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik news zitiert heute, Donnerstag 28. April, einen Bericht der belgischen Zeitung La Libre Belgique die sich auf Angaben der Gesundheitsministerin Maggie De Block bezieht. La Libre Belgique erscheint in französischer Sprache und gehört zu den meistgelesenen Zeitungen in Belgien.
Die Regierung hat laut der Zeitung beschlossen, an alle Bürger mit Wohnsitz im Umkreis von bis zu 100 Kilometern von einem Atomkraftwerk entfernt Prophylaxe-Tabletten gegen Strahlung zu verteilen. So wie die Atomkraftwerke im belgischen Wallonien und Flandern aufgestellt sind, befinden sich nahezu alle Bürger des Königreichs in einer potenziell gefährdeten Zone. Zuvor war die Vorbeugungsmaßnahme für einen Umkreis von 20 Kilometern gültig.
In der letzten Woche …hatte die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks die belgische Regierung aufgefordert, den dritten Reaktor des AKW Doel im belgischen Flandern und auch den zweiten Energieblock des AKW Tihange in Wallonien zeitweilig stillzulegen, bis deren Betriebssicherheit unter Beweis gestellt werde.
Zuvor hatten auch die Niederlande und Luxemburg Beweise für die Sicherheit bestimmter Energieblöcke verlangt.
Die belgischen Behörden hatten bereits früher im Zusammenhang mit dem Atomunfall von Fukushima 2011 beschlossen, die Atomkraftwerke im Land bis zum Jahr 2025 zu schließen, zitiert Sputnik den Bericht.
Aber auch Informationsbroschüren und Jodtabletten wurden verteilt. Der belgische Rundfunk brf (die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt der deutschsprachigen Gemeinschaft in Ostbelgien) berichtete am 14. März 2011: “In Belgien startet heute eine Informationskampagne zu möglichen Nuklearkatastrophen. Wer im Umkreis von 20 Kilometern um eine belgische Kernzentrale wohnt, erhält in diesen Tagen eine Informationsbroschüre und Jodtabletten.” Und weiter berichtete brf:
Dass die Kampagne nur wenige Tage nach dem Atomnotfall in Japan startet, sei nach Angaben von Innenministerin Turtelboom purer Zufall.
Bei der Pressevorstellung habe Innenministerin Turtelboom erklärt, dass es in Belgien nicht den geringsten Grund gebe, sich wegen der in Fukushima entwichenen Radioaktivität Sorgen zu machen.
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