Ex-Kanzler Schröder zu Gesprächen über Nord-Stream 2 in Brüssel
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder, heute Vorsitzender des Aufsichtsrats der Nord-Stream AG (Ostsee-Gas-Pipeline) mit Sitz in Zug in der Schweiz und Matthias Warnig Geschäftsführer des deutsch-russischen Gas-Pipeline-Konsortiums führen heute, Dienstag, 05. April , Gespräche mit der EU-Kommission in Brüssel. Das teilte uns der Sprecher des Unternehmens , Jens Mueller, heute auf Anfrage mit.
Bei den Gesprächen geht es um den geplante Bau der Gaspipeline Nord-Stream 2, die Gas von Russland durch die Ostsee nach Deutschland liefern soll. Das Projekt ist nicht nur innerhalb der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union stark umstritten. Die Brüsseler EU-Kommission selbst hatte kürzlich durch eine Sprecherin gegenüber Umwelt- und Energie-Report (U&E) verlauten lassen sie prüfe derzeit, ob die Pläne mit EU-Recht überhaupt vereinbar seien. ( Wir berichteten: Nord-Stream 2: Kann Putin wirklich durchziehen, s. unten)
Dennoch verkündete das Unternehmen EUROPIPE , …
…eine 50/50–Beteiligung des Salzgitter-Konzerns und der AG der Dillinger Hüttenwerke am Freitag, 01. April, per Pressemitteilung selbstsicher: „EUROPIPE erhält den Auftrag über die Lieferung von Großrohren für den 3. und 4. Strang der Ostsee-Pipeline.
Nord-Stream 2 AG-Sprecher Mueller bestätigte jetzt gegenüber U&E die Vertragsunterzeichnungen finden in den nächsten Wochen statt. Und weiter erklärte der Sprecher In ähnlicher Weise sollten weitere Investitionsentscheidungen zu wichtigen Leistungen wie Logistik oder Verlegung in diesem Jahr getroffen werden. Parallel dazu laufen, so Mueller, Umweltuntersuchungen und technische Planungen. Der Genehmigungsprozess in den fünf Ländern, deren Gewässer die Pipeline quert, solle 2018 starten.
Mueller: „Wir versuchen, durch umfassende Informationen …
…den Beitrag von Nord Stream 2 zur Versorgungssicherheit und für einen funktionierenden Binnenmarkt zu vermitteln.“
In seinen weiteren Äußerungen bezieht sich Mueller auf unseren Artikel : USA gegen den Bau von Nord-Stream 2? (s.unten) und erklärt: „Wie in Ihrem Beitrag vom Wochenende am Beispiel
amerikanischer LNG- Planungen angerissen, ist die gegenwärtige Debatte mit politischen Argumenten bezüglich Abhängigkeit oder Solidarität eher Ausdruck der Positionierung im wachsenden Wettbewerb auf dem diversifizierten Binnenmarkt. Polen z.B. kann sich nach Angaben der eigenen Netzbetreiber bereits zu 90 % aus nichtrussischen Quellen versorgen (Eigenproduktion, LNG-Hafen, Reverse Flow aus Westen oder Süden).“
Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Nord-Stream 2: Kann Putin wirklich durchziehen, und auch unsere Titelgeschichte vom vergangenen Sonntag: USA gegen den Bau von Gaspipeline Nord-Stream 2?
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