“EU- Kommission schönt bewusst Kosten der Atomenergie”

Rebecca Harms, Vorsitzende der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament kommentiert das heute, Dienstag 17. Mai, „durch einen Leak“ bekannt gewordene Atom-Strategiepapier, den SET-Plan  und betont zunächst, dass das Dokument an das PINC Papier (Community Nuclear Illustrative Programme) anknüpfe, das die Kommission im März 2016 vorgelegt habe (s. unten 1).

Rebecca Harms nimmt weiter Stellung: “In der Europäischen Kommission werden bewusst und systematisch die Kosten von Atomenergie geschönt . Einige Anhänger der Atomkraft setzen alles daran, diese Hochrisikotechnologie, die am Markt nicht überlebensfähig ist, weiter mit massiver finanzieller Unterstützung und Begünstigungen am Leben zu halten. Für Atomtechnik sollen sogar die europäischen Wettbewerbsregeln außer Kraft gesetzt werden.

 Nach dem Vorstoß für Laufzeitenverlängerung …

… bis zu 60 Jahre kommt aus den Tiefen der Generaldirektion Forschung nun auch noch die irre Idee, die Entwicklung dezentraler Mini-AKWs zu fördern.

Dabei hat die EU schon nach Tschernobyl bei der Entwicklung des Europäischen Druckwasserreaktors (EPR) auf das falsche Pferd gesetzt. Die Kostenexplosionen der Problembaustellen von Olkiluoto, Flamanville und jetzt von Hinkley Point zeigen das. Der französische Atomkonzern Areva ist mit dem EPR in den Ruin gegangen”, stellt die GRÜNEN-Politikerin fest.

“Die EU Kommission muss sich endlich entscheiden“, fordert  Harms kategorisch …

… weiter, „Innovation und Nachhaltigkeit für die Europäische Energieunion in den Mittelpunkt zu rücken.

Mit einer Offensive für Erneuerbare und Effizienz, unterstützt durch dringend notwendige Forschung zu Speicherung, können wir Klimaschutz und wirtschaftliche Entwicklung verbinden und in vielen EU Ländern mehr Beschäftigung schaffen.”

 (zu 1) Die Grünen/EFA-Fraktion hat eine Gegenstudie zum PINC-Papier, welches die Basis des SET Plans darstellt, in Auftrag gegeben.