Atommeiler Hinkley Point – Marsch in die Vergangenheit
Nach dem Brexit –Beschluss erhält Great Britain noch noch weitere „Strahlkraft“. Der französische, staatlich kontrollierte Atomkonzern EdF und der chinesische Staatskonzern China General Nuclear Power bauen zusammen den mindestens 22 Milliarden Euro teuren Atommeiler Hinkley Point C, den ersten Atomreaktor in Europa nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima. Weitere Atommeiler sollen danach folgen. Großbritannien, wo bereits ein Fünftel des Strom aus Atomkraftwerken produziert wird, befindet sich auf dem direkten Marsch in die Vergangenheit als diese Reaktoren noch Triumphe feierten.
Deutschland steigt aus dieser Technik mit dem unbeherrschbaren Risiko aus. Inzwischen wird es den deutschen Atomkonzernen schwarz vor Augen wenn ihnen die Zahlen vorgehalten werden wie teuer sie allein die Beerdigung dieser Technik kommt. Der Abriss der verstrahlten Meiler, die Suche nach und der Bau eines sicheren Endlagers für den hoch radioaktiven Müll, der noch bestimmt eine Million Jahre strahlt, verschlingen zig Milliarden Euro. Bereits ab 2030 fallen in England diese Kosten auch an, weil die meisten der britischen Atommeiler dann vom Netz gehen müssen.
Aber bis es so weit ist …
… beziehen die britischen Bürger vom Staat hoch subventionierten Strom. Denn die britische Regierung hat einen über 35 Jahre sehr hoch dotierten Abnahmepreis für den Strom von Hinkley Point garantiert.
Ein objektiver Blick über den Kanal nach Deutschland hätte die Briten erkennen lassen, dass die in die falsche Richtung marschieren. Hier reiben sich die Chefs der deutschen Energiekonzerne, die vormals in Wirtschaft und Politik eine wichtige Rolle spielten, die Augen und fragen sich inzwischen: Was hat uns bloß so ruiniert?, dass wir inzwischen um unsere Zukunft kämpfen müssen?
Diese zugespitzte Frage …
… findet sich auf einem Riesenplakat über den Bonn- Bad Godesberger Kammerspielen, die sich in dem laufenden Stück mit Nachhaltigkeit beschäftigen.
Ein kurzer Blick in ein gegenüberliegendes Schaufenster auf die Jeans-Angebote mag die Frage noch bestätigt haben. Aber
feststeht, dass die Chefs der deutschen Atom-Energiekonzerne die Zukunft nicht erkennen wollten und zu spät umgeschaltet haben: Von Atom-Strom auf Grünen-Strom aus Wind und Sonne. Den Briten steht dieses alles noch bevor.
Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Hinkley-Point: Baut Putin nun auch mit?
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