Dekarbonisierung – “Wir schaffen das nicht!!!” – Oder ???
Zwischen Anspruch und Realität klaffen manchmal Welten. So auch aktuell bei Bundeskanzlerin Angela Merkel. Während sie ihre Ansprüche aber in der Flüchtlingspolitik anpasst, gesteht sie dies bei ihrer oft wiederholten Forderung nach Dekarbonisierung der eigenen Wirtschaft öffentlich bisher nicht ein.
In ihrer Rede vor dem sechsten Petersberger Klimadialog , dazu waren 37 Umweltminister aus aller Welt angereist, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel am 20. Mai vergangenen Jahres: „Wir brauchen eine langfristige Vision“ für die Klimapolitik. Was damit gemeint war formulierte sie auch: Sie verlangte eine „Dekarbonisierung der Weltwirtschaft“ noch in diesem Jahrhundert. „Für dieses Ziel, so Merkel, „treten Deutschland und Frankreich gemeinsam an“. Als ein „Etappenziel“ zu deren Realisierung sollte sich der Pariser Klimagipfel sieben Monate später im Jahr, im Dezember , darauf einigen, den globalen Treibhausgasausstoß bis 2050 um mindestens 60 Prozent im Vergleich zu 2010 zu senken, forderte sie.
Anfang Juni beschlossen die G7-Länder bei ihrem Gipfel…
… auf Schloss Elmau in Oberbayern sie wollten in diesem Jahrhundert den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen
auf null senken. “Wir wissen, dass wir im Laufe des Jahrhunderts eine Dekarbonisierung brauchen”, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Abschluss des Gipfels. Sie meinte damit also eine vollständige Abkehr von Kohle, Öl und Erdgas.
In ihrer Rede zu Beginn des UN-Klimagipfels in Paris erläuterte Merkel dann auch noch mal ihre Vorstellungen eines globalen Klimaabkommens. Ambitioniert und umfassend bedeute, dass “wir im Laufe des 21. Jahrhunderts eine weitgehende Dekarbonisierung unserer Volkswirtschaften brauchen.” Den Begriff „umfassend“ erläuterte sie so: Nötig sei eine allumfassende Transformation
“unseres Wirtschaftens, das alle Sektoren umfasst: die industrielle Produktion, die Mobilität, die Wärmedämmung und die Energieerzeugung.”
Nun hat es die Kanzlerin zugelassen, … dass der Klimaschutzplan 2050 mit dem ihre Dekarboni-sierungsziele umgesetzt werden sollten im eigenen Kanzleramt und verschiedenen betroffenen Kabinettsmitgliedern unter anderem von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel zerrupft und zerfleddert wurde.
Für den Ausstieg aus der Kohlewirtschaft wird nun im Klimaschutzplan, den die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks erstellt hatte, überhaupt kein konkreter Zeitpunkt mehr genannt.
Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Klimaschutzplan- Zerrupft und Zerrissen
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