Die Deutsche Energie-Agentur (dena) startet eine Studie zur Verknüpfung der Energiesektoren Strom, Gebäude, Verkehr und Industrie. Das gab die Agentur in der vergangenen Woche in einer Mitteilung bekannt. Ziel der „dena-Leitstudie Integrierte Energiewende“ ist es

Strom, Gebäude
Strom, Gebäude, Verkehr und Industrie verbinden …

demnach , Wissen und Anforderungen der Wirtschaft für eine erfolgreiche Ausgestaltung der zweiten Phase der Energiewende verfügbar zu machen. Gleichzeitig soll sie Unternehmen einen Orientierungsrahmen für Investitionen und zukunftsfähige Geschäftsmodelle in einem integrierten Energiesystem bieten.

Gemeinsam mit Unternehmen will die dena verschiedene Lösungspfade für alle Sektoren ausarbeiten und bewerten. Mit der  Studie sollen sowohl die volkswirtschaftlichen Kosten, die Auswirkungen auf die Märkte als auch die gesellschaftliche Akzeptanz untersucht werden. Im Ergebnis werden Empfehlungen für Rahmenbedingungen entwickelt, die Klimaschutz, Versorgungssicherheit und wirtschaftlichen Erfolg ermöglichen.

dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann:  ...
dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann: …

Die politischen Zielvorgaben für den Umbau des Energiesystems bis 2050 sind gesetzt. Sie werden die Märkte und Geschäftsfelder aller Sektoren grundlegend verändern“, erklärte Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung.

„Dennoch“, so Kuhlmann weiter, „ gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Konsens darüber, welche Infrastrukturen, Netze und Rahmenbedingungen dafür in den kommenden Jahren erforderlich sind. Angesichts der wachsenden Veränderungsdynamik der Energiewende wird es auch keinen ‚Masterplan‘ bis in das Jahr 2050 geben können. Für die immensen noch zu tätigenden Investitionen benötigen wir allerdings Lösungen, die nicht allein von der Politik vorgegeben, sondern von den unterschiedlichen Akteuren der verschiedenen Sektoren gemeinsam erarbeitet werden.“

Die Treibhausgase in Deutschland um 80 Prozent und mehr zu reduzieren, erfordere neben Energieeffizienz auch die verstärkte Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien in allen Sektoren. Das erhöhe aber dann den Bedarf an Erzeugung, Transport und Verteilung, heißt es in der dena- Mitteilung zum Projekt.

Dabei müsse man zwei Dinge prüfen: Inwieweit könne die nachhaltige Versorgung mit Energie durch das Stromsystem

Neben einem besseren Fahrzeugangebot ...
Neben einem besseren Fahrzeugangebot …

abgedeckt werden? Und welche Rolle spiele die Überführung von erneuerbarem Strom in synthetisches Gas (oder Kraftstoffe) und damit die Nutzung bestehender Infrastrukturen für Verteilung und Speicherung, fragt die Agentur und antwortet:

25.03.16 Pfeil für Text„Eine Voruntersuchung der dena zeigt, dass bisher nur wenige Studien existieren, die alle Sektoren samt Wechselwirkungen bewerten. Perspektive, Praxiswissen und strategische Entwicklung der Unternehmen kommen dabei generell zu kurz. Auch bei Infrastrukturbedarf, Akzeptanz und Kosten gibt es zu wenig Wissen für einen effektiven Umbau des Energiesystems. Offene Fragen bestehen insbesondere bei der Infrastruktur für Wärme, Mobilität und stoffliche Nutzung, zum Beispiel in Form von Netzen und Speichern.“

 

 Für die dena-Leitstudie Integrierte Energiewende sucht die dena noch bis 23. Februar 2017 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft, die die Energiewende aktiv gestalten wollen. Gemeinsam sollen Rahmenbedingungen aufgezeigt werden, die einen Wettbewerb verschiedenster Lösungen und eine wirtschaftliche Optimierung anreizen. Zentrale Fragen sind: Was bedeutet Sektorkopplung für die Unternehmen im Wettbewerb? Wie ist Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg vereinbar? Welche Infrastrukturen und Technologien werden benötigt? Welcher regulatorische Rahmen kann empfohlen werden, um eine marktorientierte Optimierung zu ermöglichen?

25.03.16 Pfeil für TextDie dena-Leitstudie Integrierte Energiewende baut auf einer Metastudie der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES) und der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) auf. Beide Institutionen hatten Ende 2016 im Auftrag der dena 28 Studien im Kontext Sektorkopplung ausgewertet.