Trinkwasser: Genauer hinschauen-besser schützen!
Der Bundesrat hat am Freitag, 31. März,die Änderung der Grundwasserverordnung beraten. Leider ist der Bundesrat aus Sicht des Verbandes kommunaler
Unternehmen (VKU), dem Vorschlag seines Umweltausschusses nicht gefolgt, den ursprünglich vorgesehenen Schwellenwert für nicht relevante Metabolite von Pflanzenschutzmitteln in die Grundwasserverordnung wieder aufzunehmen.
Für den VKU, der die Interessen der kommunalen Wasserversorger vertritt, ist dies aus ökologischen und ökonomischen Gründen ein Fehler. Nur durch eine frühzeitige Überwachung der Trinkwasserressourcen sei es möglich, diese vor solchen Einträgen zu schützen.
Die kommunale Wasserwirtschaft sei nicht der Verursacher des Problems, betont der Verband in seiner Stellungnahme vom Freitag zu den Beratungsergebnissen des Bundesrates und dürfe auch nicht zum Reparaturbetrieb degradiert werden. Am Ende hieße das, den Verbraucher als Wasserkunden mit den Kosten der Problembeseitigung allein zu belasten. Die wirtschaftlichen Vorteile würden aber andere genießen.
Der VKU fordert, dass das Verursacherprinzip stärker in den Fokus rücken muss. „Wir brauchen endlich mehr Sensibilität bei Industrie und auch Verbrauchern“, heißt es in der Stellungnahme des Verbandes. So müssten Industrie und Behörden bei der Zulassung von Wirkstoffen die Auswirkung auf unsere
Trinkwasser-vorkommen berücksichtigen und wenn erforderlich auch nachsteuern. Dies gelte nicht nur für Pflanzenschutz-mittel, sondern auch für Medikamente. Auf Verpackungen oder Beipackzetteln sollte für den Verbraucher klar erkennbar stehen, dass Arzneimittel und andere Chemikalien nicht in die Toilette gehören.
„Trinkwasser ist das Lebensmittel Nummer Eins“, erinnert der VKU noch mal in seiner Stellungnahme. Damit aber die kommunale Wasserwirtschaft auch weiterhin und jederzeit ein qualitativ hochwertiges Lebensmittel liefern könne, müssten die Grundwasserressourcen, aus denen die Wasserversorger zum überwiegenden Teil das Trinkwasser gewinnen, entsprechend geschützt werden. Spurenstoffe (zum Beispiel Pflanzenschutzmittel und deren Abbauprodukte, die sogenannten bereits beschriebenen Metabolite) dürften zukünftig keinen Weg mehr in diese Vorkommen finden, fordert der Verband.
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