Der Preis für Rohöl der Marke Brent ist auf das Niveau abgesackt, das vor dem historischen Wiener Abkommen

Sinkende Ölpreise bringen OPEC-Plan durcheinander ...  ; bild U&E
Sinkende Ölpreise bringen OPEC-Plan durcheinander … ; bild U&E

über die Drosselung der Ölproduktion registriert worden war. „Das lässt sich an der Effektivität dieses Abkommens zweifeln“, schlussfolgerte die Moskauer Zeitung “Nesawissimaja Gaseta” am vergangenen Samstag, 06. Mai, und wurde prompt von der von Moskau gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputniknews zitiert.

Russische Tageszeitung  „Nesawissimaja Gaseta
Russische Tageszeitung „Nesawissimaja Gaseta

Das seit etwa einem halben Jahr gültige Abkommen habe bislang keinen stürmischen Anstieg der Ölpreise zur Folge gehabt. „Solange einige Vertreter der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) und das Energieministerium Russlands über die Zweckmäßigkeit einer Verlängerung der Einschränkungen verhandeln, spricht der Iran von der Möglichkeit, seine Ölgewinnung auf eine Rekordhöhe zu bringen“, heißt es in dem am Freitag abgedruckten Beitrag, zitiert Sputnik den Bericht „Nesawissimaja Gaseta“.

25.03.16 Pfeil für TextAllein im vergangenen Monat  seien die Preise für Brent-Öl an der Börse um etwa sechs US-Dollar pro Barrel (je 159 Liter) zurückgegangen. Am vergangenen Freitag rutschte der Preis im Tagesverlauf mitunter auf 47 Dollar/Barrel ab.

Der Iran: Kaum jemand erwartet, dass er die beschlossenen Förderquoten einhält, hatten wir , U+E, schon gleich zu Beginn der Drosselungsmassnahmen prognostiziert ...
Der Iran: Kaum jemand erwartet, dass er die beschlossenen Förderquoten einhält, hatten wir , U+E, schon gleich zu Beginn der Drosselungsmassnahmen prognostiziert …

Das Blatt erinnert daran, dass die OPEC-Länder und elf zum Kartell nicht angehörende Staaten am 30. November 2016 eine Drosselung der Ölproduktion zur Stabilisierung der Preise vereinbart hatten. Die größten Ölexporteure wollen am 25. Mai wieder in Wien zusammenkommen, um über das Schicksal des Abkommens zu entscheiden.

In dieser Woche hatte Kremlsprecher Dmitri Peskow mitgeteilt, dass die Landesführung bislang keine Beschlüsse zur Verlängerung des Abkommens getroffen habe. Analysten zufolge wirkte sich diese Erklärung

Putins Sprecher Dmitri Peskow: Bisher keinen Beschluss gefasst ...
Putins Sprecher Dmitri Peskow: Bisher keinen Beschluss gefasst …

negativ auf die Dynamik der Ölpreise aus.

Es sei darauf hingewiesen, dass die USA nicht am Abkommen beteiligt sind, zitiert Sputnik die russische Tageszeitung. Einige Experten hätten zuvor gewarnt, dass dies Versuche der OPEC und anderer Ölexporteure verwässere, die Ölpreise durch die zeitweilige Drosselung der Ölproduktion wieder steigen zu lassen.

25.03.16 Pfeil für Text„Zudem ist der Iran ganz und gar nicht gewillt, seine eigene Förderung einzuschränken, bis der Stand vor der Verhängung internationaler Sanktionen gegen Teheran  — etwa vier Millionen Barrel pro Tag — erreicht worden ist. Der iranischen Presse zufolge wollen iranische Ölkonzerne die Förderung künftig auch über diese Grenze hinaus steigern“, schreibe die Zeitung, berichtet Sputnik.

Klar ist, so sehen wir, Umwelt- und Energie-Report, die Lage, dass höhere Ölpreise auch dazu führen, dass die US-Schieferöl- und Gasvorkommen gleich wieder angebohrt werden, da steigende Preise den höheren Aufwand der Öl- und Gasförderung dieser Art lohnen. Somit zeigt sich, dass die OPEC immer weniger Macht auf den Ölmarkt hat.