Moskau kündigt Antwort auf US-Sanktionen gegen Russen-Gas an
Das erste Treffen der Präsidenten der USA und Russlands, Donald Trump und Wladimir Putin, während des G20-Gipfels in Hamburg Anfang Juli wird von einer neuen US-Sanktionsrunde überschattet, die auch den geplanten
Bau der Russengas-Pipeline Nord-Stream 2 direkt betrifft. Das berichtete die russische Zeitung Nesawissimaja Gaseta gestern, Donnerstag 15. Juni. Der Bericht wurde prompt am gleichen Tag von der von Moskau gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputniknews zitiert. Am Vortag, Mittwoch 14. Juni hatte die Agentur bereits berichtet Moskau werde die Erweiterung der antirussischen Sanktionen durch die USA nicht ohne Antwort lassen, hätte Wladimir Dschabarow, erster Vizechef des Auswärtigen Ausschusses des Föderationsrates (Oberhaus), erklärt.
Im Bericht der russischen Tageszeitung Nesawissimaja Gaseta wurde darauf hingewiesen, in den USA werde offen der Stopp des Baus der russischen Gaspipeline „Nord Stream 2“ angestrebt. Die US-Administration wolle die EU davon überzeugen, dass ein Ausbau des Gashandels mit Russland den Interessen der europäischen
Länder widerspreche. Das habe US-Außenminister Rex Tillerson bei Anhörungen im US-Senat erklärt. Der Senat habe bereits eine Liste neuer antirussischer Sanktionen verabschiedet, die von Präsident Trump nicht gestoppt werden können.
„Wir rufen die europäischen Länder und die EU zumindest zur Überprüfung der Pipeline durch den Regelungsprozess auf“, so wird Tillerson im Bericht der Tageszeitung zitiert. „Wir haben sie darauf hingewiesen, dass die Erhöhung der Abhängigkeit vom russischen Gas einer langfristigen Energiesicherheit zuwiderläuft.“
Des Weiteren dränge die US-Administration die Europäer zum Kauf von teurerem amerikanischem Flüssiggas statt relativ billigen russischen Gases.
„Ich wies darauf hin, dass die USA über große Gasvorräte und Objekte verfügen, die die Beförderung von Flüssiggas nach Europa gewährleisten.“ Das habe Tillerson weiter erklärt und auch: „Deswegen fördern wir die Idee, die darin besteht, dass Europa tatsächlich sich Gedanken über sein völliges Energiegleichgewicht und Energiesicherheit machen und begreifen sollte, wie abhängig es von Russland ist. Wir führen einen entsprechenden Dialog mit ihnen.“
Die US-Senatoren einigten sich derweil auf weitere gegen Russland, wobei, laut Bericht der russischen Tageszeitung, dem Weißen Haus vorgeschlagen wird, die Abschwächung, Aufhebung bzw. Einstellung der Strafmaßnahmen ohne Billigung des Kongresses zu verbieten. Das habe die Agentur Reuters gemeldet. Neue Sanktionen sollen „Russland für eine mutmaßliche Einmischung in die Präsidentschaftswahlen in den USA 2016, Annexion der ukrainischen Krim und Unterstützung der syrischen Regierung“ bestrafen, hieß es.
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