“Das ist das vollständige Versagen der Verkehrspolitik”
“Seit 2014 haben wir drei Temperaturrekorde in Folge registriert – das gab es noch nie seit Beginn der Wetteraufzeich-nung“, erklärte gestern Abend, Dienstag 08.August, Bundesumweltministerin Barbara Hendricks in Berlin anlässlich der Vorpremiere des Films “Immer noch eine unbequeme Wahrheit – unsere Zeit läuft” des ehemaligen US-Vizepräsidenten und Filmemachers Al Gore an der sie teilnahm.. Anschließend diskutierte sie mit Al Gore, dem Filmemacher und Umweltaktivisten Hannes Jaenicke und WWF-Vorstand Eberhard Brandes über den Kampf gegen den Klimawandel. Der Regisseur Volker Schlöndorff referierte dann über das Thema Film und Verantwortung.
„Seit den 1960er Jahren war jede Dekade wärmer als die vorherige“, erinnerte Hendricks die Teilnehmer der Veranstaltung und prognostizierte zugleich für das laufende Jahrzehnt deute alles darauf hin, dass es wieder einen neuen Höchststand geben werde. Auch Deutschland müsse sich unbedingt auf die Konsequenzen des Klimawandels einstellen.
„Zur Wahrheit, um die es ja auch im zweiten Film von Al Gore geht, gehört, dass wir Dinge nicht weiter auf die lange Bank schieben können“, mahnte Hendricks. Das bedeute: „Wir müssen weg von Öl, Kohle und fossilem Gas bis zur Mitte des Jahrhunderts. In Deutschland werden wir dazu im nächsten Jahr einen Pfad für den schrittweisen und sozialverträglichen Ausstieg aus der Kohleverstromung verabreden,“ erklärte sie selbstbewusst.
Das zweite große Thema sei der Abschied vom Öl im Verkehrssektor, zählte Hendricks weiter auf. „In Deutschland hat der Verkehr seit 1990 nichts zur
Minderung der Treibhausgase beigetragen“, bilanzierte sie und wies darauf hin, aktuelle Zahlen deuteten darauf hin, dass die Treibhausgase aus dem Verkehr in diesem Jahr sogar steigen werden.
„Das ist das vollständige Versagen der Verkehrspolitik beim Klimaschutz. Darum brauchen wir jetzt schnell eine echte Verkehrswende,” forderte sie und stieß damit auf das brandaktuelle Thema Dieselgate an.
Schreibe einen Kommentar