Zunehmende Gasimporte aus den USA sollte Russland keineswegs auf die leichte Schulter nehmen, mahnt der Analyst Goichman von Tele Trade. Russische Gas- Konzerne müssen flexibler werden“, betont er, das hatten wir gestern im ersten Teil unseres Berichts:  Russischer Gasgigant Gazprom: Moskau macht sich Sorgen … berichtet.  (s. unten)

Wir könnten zum weltgrößten Flüssiggas-Produzenten werden," Präsident Wladimir Putin
“Wir könnten zum weltgrößten Flüssiggas-Produzenten werden,” Präsident Wladimir Putin 

Der Kollege  von Goichmann, es ist Stanislaw Werner, stimmt ihm zu, berichtet die russische Zeitschrift „Expert“ und wird mit diesen Aussagen von der von Moskau gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputnik-news zitiert : „Hielt Gazprom das US-Flüssiggas 2013 noch für ein Märchen“,  heißt es da weiter, „muss der Konzern jetzt, mit der fortschreitenden Entwicklung der Infrastruktur, seine Möglichkeiten anders bewerten.“

25.03.16 Pfeil für TextGlänzend seien die Aussichten jedenfalls nicht, betont der Analyst.

„Zu den Flüssiggasterminals in Polen und Litauen könnten bald schon weitere Terminals in Griechenland und Kroatien hinzukommen. Dann wäre Gazprom nicht nur seine dominante Stellung in den baltischen Staaten, sondern auch in Südosteuropa los.“

Also, die Analyse des Experten,  investiert Gazprom gemeinsam mit seinen langjährigen Partnern in den Bau von Nord Stream 2. Diese Ostsee-Gasleitung soll die Transportkosten verringern und das Pipelinegas noch konkurrenzfähiger machen. Jedoch ist hinlänglich bekannt, welche Schwierigkeiten mit diesem Pipeline-Projekt

Wird die geplante Gaspipeline Nord-Stream 2 noch gestoppt?  ...U+ E
Wird die geplante Gaspipeline Nord-Stream 2 noch gestoppt? …U+ E

verbunden sind. Deutschland jedenfalls verzichtet vorerst auf den Ausbau der Infrastruktur, die das Gas aus Nord Stream 2 über deutsches Territorium weiterleiten soll.

Der Druck auf den russischen Gaskonzern werde indes weiter zunehmen, sagt… …Werner: „Die USA erschließen neue Lagerstätten, steigern ihr Exportpotenzial.“ Deshalb stelle sich Gazprom neu auf. Der Konzern „weitet die Absatzmärkte aus, orientiert sich nach Südostasien, Indien, Ägypten. Und entwickelt eigene Flüssiggas-Projekte, etwa auf der Insel Sachalin oder eben im Petersburger Hafen.“

25.03.16 Pfeil für Text Wie dem auch sei: Seine Stellung gibt Russland so schnell nicht auf, ist sich Werner sicher.  Das Land könne sogar zum größten Flüssiggas-Produzenten der Welt aufsteigen, sagte der russische Präsident Wladimir Putin. Doch kommt diese Aufgabe offensichtlich einem anderen russischen Gaskonzern zu: Novatek. So bestätigte Unternehmenschef Leonid Michelson denn auch: Die Gasförderung   auf den Halbinseln Gydan und Jamal könne auf 70 Millionen Tonnen pro Jahr steigen – was nur unwesentlich weniger ist als die Jahresförderung der Gas-Macht Katar, so die Prognose.