Auch ZEELINK soll für die Erdgaszukunft sorgen
Seit gestern Montag 18. September liegen die Planfeststellungsunterlagen für die Erdgasfernleitung ZEELINK aus. Bis zum 17. Oktober können sie eingesehen werden. Mit der Offenlegung leiten die Bezirksregierungen Köln, Düsseldorf und Münster nun ganz offiziell das Planfeststellungsverfahren (PFV) ein. Im PFV wird der endgültige Trassenverlauf genehmigt und Kompensationsmaßnahmen für den vorübergehenden Eingriff in Natur und Landschaft festgelegt. Die Antragstrasse fußt auf den Ergebnissen des Raumordnungsverfahrens.
Die Erdgasfernleitung ZEELINK ist Teil des Netzentwicklungsplanes Gas 2015 (NEP Gas 2015) und soll die notwendige Umstellung von L- auf H-Gas sichern. Beide Arten finden in Deutschland Verwendung. Bis 2030 wird der Anteil von L-Gas jedoch, so die Antragsteller in einer Verlautbarung, aufgrund zurückgehender Fördermengen um etwa 90 Prozent sinken.
Bereits vor zwei Jahren erreichte die Bundesregierung und Netzbetreiber eine alarmierende Nachricht aus den Niederlanden. Darin kündigte der holländische Energiekonzern Gasunie an, den Export nach Deutschland wegen der zurückgehenden Förderung bereits ab 2021 zu drosseln und 2030 komplett einzustellen.
Das ZEELINK Projekt soll nun für Millionen Haushalts-, Gewerbe und Industriekunden die Anbindung an H-Gas sichern. Das Infrastrukturprojekt ZEELINK ist damit von großer Bedeutung für Nordrhein-Westfalen und Deutschland, heißt es in der Verlautbarung der
Antragsteller dazu. Der Baubeginn ist für Anfang 2019, die Inbetriebnahme für März 2021 geplant.
In die neue Pipeline, die auch mit Belgiens Leitungen verknüpft werden soll, kann von dort auch LNG-Gas eingespeist werden.
Die neue Pipeline kann aber auch mit der in der EU heftig umstrittenen, geplanten Gaspipeline aus Russland, Nord-Stream 2, verknüpft werden, mit der auch H-Gas aus Russland transportiert wird. Dies ist ein Aspekt dem bisher kaum Beachtung geschenkt worden ist.
Die Planfeststellungsunterlagen Zeelink werden nun bei den zuständigen Kommunen ausgelegt:
Stadt Aachen, Stadt Alsdorf, Stadt Baesweiler, Stadt Eschweiler, Kupferstadt Stolberg, Stadt Würselen, Gemeinde Aldenhoven, Stadt Linnich, Stadt Erkelenz, Stadt Hückelhoven, Gemeinde Jüchen, Stadt Mönchengladbach, Stadt Korschenbroich, Stadt Kaarst, Stadt Willich, Stadt Krefeld, Stadt Tönisvorst, Stadt Kempen, Gemeinde Rheurdt, Gemeinde Kerken, Gemeinde Issum, Stadt Kamp-Lintfort, Gemeinde Alpen, Stadt Rheinberg, Stadt Voerde, Gemeinde Hünxe, Gemeinde Schermbeck, Gemeinde Raesfeld, Stadt Borken, Gemeinde Heiden, Stadt Velen, Stadt Gescher, Stadt Coesfeld, Gemeinde Rosendahl und Gemeinde Legden.
Zudem sind die Unterlagen online bei den Bezirksregierungen und auch auf der ZEELINK Website abrufbar, sichern die Antragsteller zu. Vom Projekt berührte Bürgerinnen und Bürger sowie Städte und Gemeinden sind in das PFV eingebunden.
In anschließenden Erörterungsterminen der einzelnen Bezirksregierungen sollen die formulierten Hinweise dann gemäß dem Landesplanungsgesetz gegeneinander abgewogen werden. Am Ende des Planfeststellungsverfahrens,…
…im Herbst 2018, soll dann der Planfeststellungsbeschluss stehen auf der Basis soll dann mit den Bauarbeiten begonnen werden.
Der „raumgeordnete Korridor“, auf dem das Planfeststellungsverfahren fußt, wurde durch die ZEELINK Projektgesellschaft, einem Gemeinschaftsunternehmen von Open Grid Europe GmbH und Thyssengas GmbH, unter anderem auf 16 öffentlichen Dialogmarkt-Veranstaltungen entlang der geplanten Trasse im Februar und März 2017 allen Interessierten vorgestellt. Hinweise, die auf diesen Veranstaltungen gegeben wurden, seien in die nun öffentlich ausliegenden Unterlagen eingeflossen, erklärt die Projektgesellschaft.
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