Die Phosphorrückgewinnung aus Klärschlämmen wird ab 2029 Pflicht für Kläranlagen mit einem Volumen ab 50.000 Einwohnern. Das Bundesumweltministerium fördert nun ein Pilotprojekt der Hamburger VERA Klärschlammverbrennung GmbH mit dem jedes

Kläranlage, bild UBA

Jahr ungefähr 1600 Tonnen Phosphor aus Klärschlammasche zurückgewonnen werden sollen mit mehr als drei Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums (BMUB).

Wird das Projekt erfolgreich, so  ist anzunehmen, dass das Verfahren in der gesamten Abwasserwirtschaft Nachahmer finden wird, nimmt das BMUB zunächst mal an.

In der Verbrennungsanlage des Unternehmens werden demnach etwa 125.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr verbrannt. Die dabei entstehende Klärschlammasche enthält Phosphor in relativ konzentrierter Form, der bisher mangels entsprechender Rückgewinnungstechnik ungenutzt auf Deponien landete.

Mit Hilfe des TetraPhos®-Verfahrens wird der Phosphor bei VERA zukünftig in mehreren Prozessschritten durch Zugabe von Säure aus der Verbrennungsasche herausgelöst. Gleichzeitig werden die Störstoffe abgetrennt. Als Abnehmer des rückgewonnenen Phosphors kommen neben der Düngemittelindustrie auch Unternehmen der Automobil-, Galvanik- und Baustoffbranche in Betracht. Eine interessante Kombination und Vernetzung täte sich da auf.  Die im Volumen deutlich reduzierte Rest-Asche wird dann auf Deponien abgelagert.

Ziel der neuen Klärschlammverordnung, die der Bundestag im Juli 2017 gebilligt hat, ist, Klärschlämme für die Wiedergewinnung von Phosphor ab 2029 aus Kläranlagen zu recyceln und   nach und nach den Stoffkreislauf Phosphor zu schließen und damit die Abhängigkeit Deutschlands von Phosphorimporten abzubauen. Das schont die endlichen Phosphorressourcen und verringert Schadstoffeinträge in Böden.

Mit dem Umweltinnovationsprogramm des BMUB wird die erstmalige großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert, erklärte das BMUB anlässlich der Bekanntgabe der Förderung des Projektes. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.