Die Kommission hat am vergangenen Dienstag, 10. Oktober,  Bilanz gezogen zu  den Fortschritten, die die EU-Mitgliedstaaten bei der Verringerung der Risiken und Auswirkungen von Pestiziden gemacht haben. Der dazu vorgelegte Bericht zeigt, dass die festgestellten Verbesserungen begrenzt sind  und nicht  ausreichen, um die mit der

… bei Gesundheitsvorsorge

vorgegebenen Richtlinie verfolgten Ziele für Umwelt und Gesundheit zu erreichen. Dies, so die nüchterne Bilanz der Kommission,   ist überwiegend auf die nach wie vor lückenhafte Umsetzung der Richtlinie durch die Mitgliedsstaaten zurückzuführen. Eine zurückhaltende Analyse angesichts der Sorgen in der Bevölkerung.

Dies bestätigte denn auch Vytenis Andriukaitis, Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: „Ich weiß aus erster Hand, dass die Bürgerinnen und Bürger sich Sorgen darüber machen, wie sich der Einsatz von Pestiziden auf ihre Gesundheit und die Umwelt auswirkt. Wir berücksichtigen diese Sorgen und wir arbeiten mit den Mitgliedstaaten zusammen, um beim Anbau und der Produktion unserer Nahrungsmittel einen nachhaltigen Pestizideinsatz zu erreichen. Ich werde die Mitgliedstaaten auch in Zukunft auffordern und unterstützen, die Maßnahmen zur Verringerung der Risiken, die vom Pestizideinsatz ausgehen, umzusetzen.“

Aus  der nüchternen Bilanz von Andriukaitis klingt nichts von möglichen Strafen oder sonstigen Maßnahmen die die Kommission angesichts der Gesundheitsgefahren ihrer Bürger zu unternehmen gedenkt, heraus.

Der Bericht der Kommission umfasst eine breite Palette von Themen, wie Spritzen oder Sprühen mit Luftfahrzeugen, Information der Öffentlichkeit und Schulung von Fachkräften.

Einige wichtige Ergebnisse des Berichts: 

Bisher keine Strafandrohungen …;EU-Kommissar-Andriukaitis
  • Das Spritzen oder Sprühen mit Luftfahrzeugen ist in allen EU-Ländern verboten. Ausnahmen werden nur unter strengen Auflagen genehmigt.
  • In öffentlichen Parks, auf Sportplätzen, in Krankenhäusern und Schulen ist der Einsatz von Pestiziden verboten oder auf ein Minimum reduziert.
  • Es ist schwierig, den Schutz der aquatischen Umwelt (Als aquatische Umwelt sind die aquatischen Organismen, die im Wasser leben, und das aquatische Ökosystem, zu dem sie gehören, zu betrachten) oder bestimmter Bereiche wie öffentlicher Parks zu bewerten, da in den  meisten nationalen Aktionsplänen (NAP) messbare Ziele fehlen.
  • Integrierter Pflanzenschutz wird von den Mitgliedstaaten nach wie vor zu wenig genutzt. Und dies trotz der Tatsache, dass die Anzahl der von der EU zugelassenen Pestizidwirkstoffe mit geringem Risiko oder nichtchemischen Methoden sich seit 2009 verdoppelt hat. Es findet keine systematische Prüfung der Einhaltung auf Ebene des einzelnen Anbaubetriebes durch die Mitgliedstaaten statt.
  • In allen EU-Ländern wurden Schulungs- und Zertifizierungssysteme für Fachkräfte eingerichtet und bis jetzt wurden fast vier Millionen Bäuerinnen und Bauer im sicheren Einsatz von Pestiziden geschult. Darüber hinaus wurden 900 000 Spritz- und Sprühgeräte auf genaue und sichere Anwendung überprüft. (Wir setzen den Bericht fort  mit den zu treffenden nächsten Schritten)