Unser Konsum trägt ganz wesentlich zu Umweltbelastungen bei, deshalb sollten die Umweltkosten in die Produkte eingepreist werden, fordert die Präsidentin des Umweltbundesamtes Maria Krautzberger ganz aktuell. So ist  der Umsatz mit grünen

Produkte geben nicht die realen Umweltkosten wieder; Maria Krautzberger

Produkten in den Konsumbereichen Wohnen, Mobilität und Ernährung ist 2015 um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr zwar gewachsen wie die Studie „Grüne Produkte in Deutschland 2017 – Marktbeobachtungen für die Umweltpolitik“ des Umweltbundesamtes (UBA) zeigt.  Aber: Und dann folgt die ernüchternde Feststellung auf dem Fuße: Dennoch haben sich die CO2-Emissionen im Konsumsektor kaum verändert. So sind die CO2-Emissionen im Konsumbereich von 7,9 Tonnen pro Person und Jahr im Jahr 2005 lediglich um ein Prozent auf 7,8 Tonnen im Jahr 2014 gesunken. „… der Umsatz mit umweltfreundlichen Produkten wächst zu langsam“, stellt Krautzberger in dem Zusammenhang fest.   Dies liege vor allem daran, dass die Preise für Produkte nicht die realen Kosten für die Umwelt widerspiegeln.

Trotz Zuwachs bei grünen Produkten sinken die Umweltbelastungen nicht: Die Emissionen im Bereich Mobilität sind wegen stark steigender  Emissionen beim Luftverkehr und kaum abnehmender Emissionen bei der Automobilität sogar um 0,4 Prozent gestiegen. Im Bereich Ernährung sind die Emissionen – vor allem aufgrund des hohen Fleischkonsums – mit rund neun Prozent sogar deutlich gestiegen.

Die Co2-Emissionen im Bereich Wohnen sind dank energetischer Sanierungen immerhin um rund zehn Prozent in den letzten zehn Jahren gesunken. Gleichzeitig tragen das Wachstum der durchschnittlichen Wohnfläche ebenso wie die zunehmende Geräteausstattung insbesondere im Bereich Informations- und

Noch nie gesehen …endlich konsequent einführen ……!!!

Telekommunikationstechnik zu neuen Umweltbelastungen bei.

Wohnen (Heizen und Strom), Mobilität und Ernährung sind für 80 Prozent der CO2-Emissionen des privaten Konsums verantwortlich. Die Studie untersucht den Umsatz grüner Produkte in diesen Konsumbereichen anhand der Marktentwicklung von Umweltsiegeln. Im Papiersegment beispielsweise ist der Blaue Engel verbreitet und bekannt – rund 17 Prozent der Hygienepapiere tragen den Blauen Engel, Marktanteile wie auch Umsätze haben seit 2012 leicht zugelegt. Umweltsiegel sind der Studie zufolge vor allem dann erfolgreich, wenn mit den grünen Produkten auch Geld gespart werden kann und wenn der Staat die Label durch Gesetze fördert. Ein Beispiel hierfür ist, wie die Studie belegt,  das sehr erfolgreiche EU-Energielabel: Zum einen lassen sich mit energieeffizienten Geräten Stromkosten sparen. Zum anderen ist das EU-Energielabel nicht freiwillig, sondern Pflicht.

Die Studie

Bereits zum dritten Mal betrachtet das  UBA die Marktentwicklung ausgewählter grüner Produkte in den drei zentralen Konsumbereichen Wohnen, Mobilität und Ernährung. Die Marktzahlen von 2008 bis 2015 werden dabei der Entwicklung der CO2-Emissionen des Konsums gegenübergestellt. Daneben wurden erstmalig die Marktentwicklungen der Umweltlabel Blauer Engel (Papier), EU Ecolabel (Hygieneartikel), FSC und PEFC (Holz) sowie GOTS (Textilien) untersucht.