Einer der beiden gefährlichen Reaktoren im ältesten AKW der Welt in Beznau ist laut Medienberichten nach jahrelangem Stillstand wieder ans Netz gegangen.
Das Schweizer Stromhandelsunternehmen Axpo berichtete dazu, Untersuchungen hätten gezeigt, dass das AKW alle sicherheitstechnischen Anforderungen für den Langzeitbetrieb von 60 Jahren erfülle.

Beznau mit großen Sicherheitsproblemen, bild ensi
Ältestes AKW der Schweiz: Atomkraftwerk Beznau mit großen Sicherheitsproblemen, bild ensi

Nach Ansicht von BUND-Geschäftsführer Axel Mayer kommentierte den Vorgang so: „Das ist ein nicht verantwortbares Experiment, auf Kosten der Sicherheit der Bevölkerung.“Für die Wiederinbetriebnahme des ältesten AKW der Welt spricht dagegen  nur Verantwortungslosigkeit und Gier. Die Schweizer Atomlobby habe aus den Katastrophen von Fukushima und Tschernobyl nichts gelernt.

Die Schweizer Regierung will auch den zulässigen Dosisgrenzwert für Radioaktivität um den Faktor 100 erhöhen und die Abschaltkriterien für Atomkraftwerke in der Schweiz stark reduzieren. Dies hätte zur Folge, dass die Aufsichtsbehörde ENSI, selbst bei einer Gefährdung wie in Fukushima, eine Abschaltung und Nachrüstung nicht mehr durchsetzen könnte. Eine solche Revision der maßgeblichen Verordnungen sollte unbedingt verhindert werden. Zu dieser skandalösen Grenzwerterhöhung läuft bis zum 17. April des Jahres ein Vernehmlassungsverfahren. Der Trinationale Atomschutzverband TRAS hat deshalb dazu einen Mustereinspruch formuliert. https://atomschutzverband.ch/
Um die Grenzwerterhöhung und damit auch die Gefahrzeitverlängerung für das AKW Beznau zu vermeiden, sollten auch nach Ansicht von BUND-Geschäftsführer Axel Mayer noch rechtzeitig Stellungnahmen eingereicht werden. Die Frist zur Einreichung der Stellungnahme ist der 17. April des Jahres.

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