Eine weitere Gasquelle für Europa: Der türkische Energieminister Berat Albayrak hat für den 12. Juni die Inbetriebnahme der Trans-Anatolischen Erdgas-Pipeline (TANAP) bekannt gegeben, meldet die Agentur Anadolu. An der Zeremonie werden demnach  türkische Präsident, Recep Tayyip Erdogan, und sein aserbaidschanischer Amtskollege, Ilham Aliyev, teilnehmen.

Präsident Recep Tayyip Erdogan: Er liefert jetzt auch Gas aus Aserbaidschan nach Europa …

Mit TANAP soll aserbaidschanisches Erdgas über die Türkei in die EU befördert werden. Die Kapazität der Pipeline soll bei 16 Milliarden Kubikmeter Gas liegen, wobei die Baukosten über zehn Milliarden Dollar ausmachen werden. Somit ist das Projekt kostenintensiver als die geplanten Leitungen Nord Stream 2, die  von Russland durch die Ostsee direkt nach Deutschland geführt werden soll   und auch teurer als die im Bau befindliche Gaspipeline Turkish Stream, die von Russland über Türkei nach Europa zielt,  kommentiert die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news.

Die Türkei wird Anadolu zufolge jährlich sechs Milliarden Kubikmeter Gas aus der TANAP-Pipeline beziehen. Zehn Milliarden Kubikmeter sollen nach Europa geliefert werden. Das Projekt wird im Rahmen der EU-Politik zur Förderung der eigenen Energiesicherheit und zur Senkung ihrer Abhängigkeit vom russischen Konzern Gazprom umgesetzt.

Laut der aserbaidschanischen Nachrichtenagentur Azertag sind die Bauarbeiten an der Pipeline zu 93,5 Prozent abgeschlossen. Die 1850 Kilometer lange TANAP soll sich bis nach Italien erstrecken.