Es ist ganz erstaunlich. Die hessischen Grünen haben in der hessischen Politik eigentlich nicht für so ganz  viel grüne Farbe gesorgt, kommentiert die Süddeutsche Zeitung den trotzdem enormen Wählerzuwachs bei der Wahl am vergangenen Sonntag, 28. Oktober. Wenn die SZ auch in diesem Zusammenhang auf die schlechte Verkehrsinfrastruktur hinweist oder sogar beschreibt, dass die Partei beim Ausbau des Flughafen Frankfurts ihre Wahlkampfversprechen sogar gebrochen hätten, so lässt sich die grüne Umweltministerin Priska Hinz doch nicht verunsichern.

Deutschland hat die Vorbildfunktion verloren .; Priska Hinz
Hessen festigt seine Spitzenposition… .; Priska Hinz

„Hessen ist und bleibt im Ökolandbau  bundesweit an der Spitze“, versicherte sie Tage vor der Wahl.

„Die Politik der Hessischen Landesregierung trägt weiter Früchte. Ab nächstem Jahr werden in Hessen 112.500 Hektar von 2.250 Betrieben ökologisch bewirtschaftet. Damit sind 14,5 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Hessen Öko. Das ist ein überwältigender Erfolg unseres Ökoaktionsplans und unserer konsequenten Politik der letzten fünf Jahre“, bilanzierte Priska Hinz  am vergangenen Donnerstag  die neuen Anmeldezahlen zur Öko-Förderung. Der Bundesdurchschnitt liege bei lediglich 8,2 Prozent der Anbaufläche, stellte sie fest und bilanzierte zugleich: „ Hessen festigt damit seine Vorreiterrolle und seine Position im Spitzenfeld unter den Bundesländern.“

Allein im Vergleich zum Vorjahr habe das Land einen Flächenzuwachs von 10.000 Hektar erreicht. Seit 2013 sei die Ökoanbaufläche von 9,9 Prozent auf 14,5 Prozent, und damit sogar um fast 50 Prozent in fünf Jahren gestiegen, freute sich die Ministerin bei Bekanntgabe der Zahlen. „Dazu hat die gezielte Förderung durch den hessischen Ökoaktionsplan maßgeblich beigetragen“, erklärte sie und ergänzte landwirtschaftliche Betriebe, die auf Öko umstellten, erhielten erhöhte Flächenprämien sowie umfassende wirtschaftliche und agrarische Beratung.

Die Ministerin sieht beim Ökolandbau vor allem auch in den  naturnahen Verfahren und dem Verzicht auf chemischen Dünger einen großer Gewinn für die Umwelt im  Land. „Wir wollen Ökomodellland werden und sind dabei schon auf einem guten Weg“, klopft sich Hinz und zugleich den Öko-Landwirten auf die Schulter und bestätigt: „ Das ist auch gut für die Landwirtinnen und Landwirte: Die Nachfrage nach Bioprodukten steigt und die Landwirtschaft kann auf stabile Preise und ein zukunftssichere Existenz setzen.“ Und nicht nur das:  „Der Ökolandbau bietet den schonendsten Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen: Boden, Wasser und Luft werden geringer belastet und es gelten die höchsten Standards beim Tierwohl“, sagte Ministerin Hinz.