Im Rahmen der jährlichen Erhebungen zum Waldzustand in Nordrhein-Westfalen werden bei Stichprobenpunkten im Raster von 4 x 4 Kilometern über 10.000 Waldbäume erfasst. Die Waldzustandserhebung erfolgt in ganz Deutschland. In Nordrhein-Westfalen wird sie federführend durch den Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen durchgeführt.

Auch die Buche hat mit den Dürreschäden zu kämpfen ...
Auch die Buche hat mit den Dürreschäden zu kämpfen …

Beim forstlichen Umweltmonitoring mit eingebunden sind das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW und der Geologische Dienst NRW. Nordrhein-Westfalen verfügt über 935.000 Hektar Wald, was 27 Prozent der Landesfläche entspricht.

Die Ergebnisse zu den Hauptbaumarten (Außenaufnahmen im Sommer 2019):

  • Fichte (Waldanteil ca. 30 Prozent): Bereits 2018 musste der Fichte der schlechteste Kronenzustand seit Beginn der Untersuchungen attestiert werden. 2019 sind die deutlichen Kronenschäden um weitere fünf Prozentpunkte auf jetzt 42 Prozent gestiegen. Gesund sind nur noch 22 Prozent der Bäume. Nach einer aktuellen Erhebung fielen in den Jahren 2018 und 2019 allein in der Fichte über 18,7 Millionen Kubikmeter Schadholz an (Stand: November 2019).
  • Buche (Waldanteil ca. 19 Prozent): Bei der Buche hat sich der Zustand der Baumkronen im Vergleich zum Vorjahr zwar verbessert. Jedoch zeigen weiterhin 82 Prozent der Bäume eine Kronenverlichtung. Auch die Buchen hatten mit Dürre und Hitze zu kämpfen, was durch eingerollte Blätter als Verdunstungsschutz sichtbar war – Schwerpunkte lagen in Ostwestfalen und im Münsterland. Der Schadholzanfall liegt aktuell bei rund 600.000 Kubikmeter (Stand: November 2019).
  • Eiche (Waldanteil ca. 17 Prozent): Die Eichenschäden erreichen 2019 den schlechtesten Wert aller bisherigen Erhebungen. Nur zwölf Prozent der Bäume zeigen keine Kronenverlichtung. Insektenfraß, Dürre, Stürme sowie Pilzbefall führten zu einer Dauerbelastung, die den Bäumen kaum eine Chance zur Erholung lässt.
  • Kiefer (Waldanteil ca. 8 Prozent): Auch bei der Kiefer ist eine weitere Verschlechterung festzustellen. Bäume ohne Kronenverlichtung kommen nur noch mit einem Anteil von 11 Prozent vor. 30 Prozent weisen eine deutliche Kronenverlichtung auf. Neben den witterungsbedingten Beeinträchtigungen litt die Kiefer unter Pilzbefall, regional auch Käferbefall.