“Die Welt nimmt Anlauf für mehr Klimaschutz….?” – Kabinettkollege Müller zweifelt!!!
Während Bundesumweltministerin Svenja Schulze gestern, Montag, 02. Dezember groß verkündete „Heute startet in Madrid die 25. Weltklimakonferenz. Der internationale Klimaschutz tritt in eine entscheidende Phase. Die Welt nimmt Anlauf für mehr Klimaschutz“, nimmt Schulzes Kabinettskollege Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) kein Blat vor den Mund und erklärte in Interviews an der UN-Klimakonferenz demonstrativ nicht teilzunehmen.
In Interviews kritisiert er es, dass bis zu 30.000 Teilnehmer jedes Jahr für zwei Wochen rund um den Globus fliegen und das „vollkommen aus dem Ruder gelaufen ist“. Müller betonte im Interview mit dem Spiegel auch die Klimakonferenz sei in ihrer jetzigen Form weder zeit- noch klimagemäß. Müller : „Wir wollen Emissionen sparen und dann fliegen jedes Jahr 25.000 Menschen um die halbe Welt, um über Klimaschutz zu diskutieren? Mal ganz abgesehen davon, dass eine Konferenz mit so vielen Teilnehmern ineffektiv ist.“
Als Chile die Klimakonferenz abgesagt hatte, hatte Müller vorgeschlagen, hochrangige politische Konferenzen nur alle zwei Jahre stattfinden zu lassen. „Als die Entscheidung jetzt auf Madrid fiel, habe ich mich entschieden, selbst nicht anzureisen und einen kleinen Stab aus Experten zu schicken“, sagt Müller weiter. Die Delegation seines Ministeriums hat er übrigens halbiert. Stattdessen plädiert Müller für „deutlich effektivere Konferenzen“ wie etwa eine jährliche Konferenz der Experten in Bonn, die die vielen technischen Fragen voranbringe.
Im Blick auf „die ärmeren Länder, die schon jetzt vom Klimawandel betroffen sind“, sagte Müller,
Deutschland verstärke da die Unterstützung über den Grünen Klimafonds der Vereinten Nationen. Für den internationalen Klimaschutz habe er in den Haushaltsverhandlungen zusätzlich 500 Millionen Euro erhalten. Damit könnte Berlin 2020 die versprochenen vier Milliarden Euro in den internationalen Klimaschutz investieren.