Während der Regierungspressekonferenz in Berlin am vergangenen Montag, 03. Februar, spielte die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung zur künftigen grünen Energiegewinnung- und- Versorgung eine besondere Rolle. Gleich die erste Journalistenkollegin wollte von  Dr. Beate Baron, der Sprecherin von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, wissen

Ich denke, unsere Haltung ist hier bekannt, ...Andy Andreas Scheuer, bild steffen kugler
Deutschland soll Wasserstoffland werden. …Andy Andreas Scheuer, bild steffen kugler

„ Frau Baron, wann wird die Wasserstoffstrategie, die schon lange angekündigt ist, ins Kabinett gehen?“

Beate Baron erinnerte zunächst: „Wir haben die Wasserstoffstrategie letzte Woche in die Ressortabstimmung gegeben. Sie wird jetzt zwischen den Häusern abgestimmt. Dazu finden jetzt Ressortgespräche und Abstimmungen statt. Dann werden auch noch weitere Akteure in die Beteiligung einbezogen. Deshalb haben Sie bitte Verständnis dafür, dass ich noch keinen Kabinettstermin nennen und ankündigen kann. Das hängt von den Gesprächen ab“, versuchte Beate Baron zu sedieren.

Sie erklärte aber gleich auch: „Aber klar ist, dass das Thema natürlich ein wichtiges Zukunftsthema für die Gestaltung des Umbauprozesses unserer Energieversorgung, aber auch der gesamten Wirtschaft hin zu einer Dekarbonisierung der Wirtschaft ist. Wir sehen gerade auf den Feldern, die wir in dem Dokument nennen, im industriellen Anwendungsbereich, aber auch im Verkehr, hohe Potenziale für die Anwendung, um in Bereichen zu beginnen, in denen man nah an der Wirtschaftlichkeit ist, damit später auch andere Felder nachkommen können.“ Und dann ihr Fazit: „

Aktuell befindet sich die Wasserstoffstrategie aber in der Phase der Ressortabstimmung, und die Abstimmung läuft.“

Ingo Strater, Leiter Strategisches Medienmanagement von Bundesverkehrsminister „Andy“ Andreas Scheuer, ergänzte dann anschließend: : „Für Minister Scheuer ist Wasserstoff ein Kraftstoff der Zukunft. Deutschland soll Wasserstoffland werden.

Auch ich kann nur erwähnen, dass sich die Wasserstoffstrategie in der Ressortabstimmung befindet. Wir wollen mit dieser Strategie erreichen, den Markthochlauf dieser Technologie voranzutreiben. Wir wollen mit Wasserstoff in die Fläche gehen. Wir wollen das Thema ganzheitlich sehen, also vor allen Dingen auch eine flächendeckende Tankinfrastruktur schaffen. Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein für eine

Aktuell befindet sich die Wasserstoffstrategie aber in der Phase der Ressortabstimmung,....."; Dr. Beate Baron:  „..
Aktuell befindet sich die Wasserstoffstrategie aber in der Phase der Ressortabstimmung,…..”; Dr. Beate Baron:  „..

klimafreundliche Mobilität. Wir tun in diesem Bereich schon eine ganze Menge, indem wir Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur fördern. Das wollen wir mit dieser Strategie weiter vorantreiben.“

Stephan Gabriel Haufe, Sprecher von Bundesumweltministerin Svenja Schulze, betonte: „: … Uns seitens des Umweltministeriums ist es natürlich wichtig, dass wir Wasserstoff dort einsetzen, wo wir ihn zuerst brauchen. Das ist vor allen Dingen im Bereich des Schiffsverkehrs und des Flugverkehrs wichtig, also da, wo wir keine Alternativen haben. Denn Strom ist im Moment der preiswertere Energieträger.

Für die Umweltministerin ist es wichtig, dass wir uns auch genau anschauen, wie wir den Wasserstoff produzieren, und dass dies auf eine nachhaltige Art und Weise geschieht. Denn er ist in der Produktion momentan sehr teuer. Diesen Punkt können wir in der Ressortberatung sicherlich mit einbringen. Wir selbst fördern ja ein Projekt in Marokko zur Erzeugung von Wasserstoff aus Solarenergien, aus Sonnenstrom, um den Wasserstoff eben dort zu produzieren, wo er sehr günstig und auch umweltfreundlich produziert werden kann.“

Ein Journalistenkollege wollte dann von Haufe wissen: „Zusatzfrage: Herr Haufe, bleibt Ihr Haus bei der Position, dass im Grunde nur grüner Strom für die Produktion von Wasserstoff eingesetzt werden sollte?“

Haufe bestätigte gleich: „Ich denke, unser Haus kann nur bei dieser Position bleiben. Denn wir wollen ja eine Energieversorgung, die mit dem Pariser Klimaabkommen übereinstimmt. Dann ist es natürlich klar, dass Wasserstoff auch ein echter grüner Wasserstoff und kein Greenwashingwasserstoff sein soll.“

Die nächste Frage ging wieder an   Scheuers Sprecher, Ingo Strater:  „Herr Strater, teilen Sie die Position, die ihr Kollege eben umriss, dass nur grüner Wasserstoff infrage komme, weil der graue Wasserstoff wegen der schlechten Effizienz keine gute CO2-Auswirkung habe?“

Strater dazu: „ Wie gesagt, sind wir zur genauen Ausgestaltung der Strategie jetzt in den Ressortgesprächen. Denen möchte ich nicht vorgreifen. Wir werden am Ende sehen, was im Einzelnen darin stehen wird. Für uns ist Wasserstoff, wie gesagt, ein Kraftstoff der Zukunft. Je regenerativer er ist, desto sauberer ist er auch. Aber was am Ende in dieser Strategie genau vereinbart werden wird, werden wir sehen.

Wir haben im Übrigen auch schon Vereinbarungen mit Herstellern getroffen, die wir auch schon umsetzen, zum Beispiel mit H2 MOBILITY, den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur bis 2021 mit zehn bis zwanzig Stationen pro Jahr weiter voranzutreiben. Dazu gehören größere Tankstellen für Pkw und Nutzfahrzeuge. Damit wird das Wasserstofftankstellennetz weiter ausgebaut, mit dem wir mehrere zehntausend Wasserstoff-Pkw und -Nutzfahrzeuge erreicht haben. Das heißt, wir stellen auch jetzt schon vor Ort die richtigen Weichen.“