Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert eine deutliche Verschärfung des Grenzwerts für das Dieselabgasgift Stickstoffdioxid (NO2) in der Umgebungsluft. Laut  einer aktuellen Studie  des Max-Planck-Instituts für Chemie erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 16.600 Kinder und Jugendliche neu an Asthma aufgrund von NO2, betonte die DUH am vergangenen  Mittwoch, 24. März.

"….Verschärfung des Grenzwerts für das Dieselabgasgift ..!".Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch
“….Verschärfung des Grenzwerts für das Dieselabgasgift ..!”.Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch

Weltweit erkranken aus dem gleichen Grund jedes Jahr durchschnittlich 3,5 Millionen Kinder und Jugendliche an Asthma. Etwa 90 Prozent der weltweit neuen NO2-bedingten Asthmafälle wurden in Regionen festgestellt, in denen der Grenzwert von 40 µg NO2/m3 eingehalten wird. In Deutschland stammt NO2 zu 60 bis 80 Prozent aus dem Straßenverkehr und hier vor allem von Dieselfahrzeugen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eine Überarbeitung ihrer Empfehlungen für den NO2-Grenzwert für diesen Sommer angekündigt. Die DUH erwartet nun eine Absenkung der Werte und fordert alle Kommunen in Deutschland auf, diese neuen Empfehlungen schnellstmöglich umzusetzen. Die Mitglieder des EU-Parlaments müssten den Bericht des Umweltausschusses zur Umsetzung der Luftqualitäts-Richtlinie ohne Abschwächungen verabschieden. Damit könnten sie der EU-Kommission, die für die Revision der Richtlinie zuständig ist, ein starkes Mandat mitgeben. Und dann schoss die DUH in ihrem Statement  zur Verbesserung Lage Lage, noch bevor die Abstimmung  am Donnerstag, 24. März, im Parlament erfolgte,  scharf gegen „… die  Diesel-Lobbyisten in der Politik, wie der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins, die versuchen im Interesse von Daimler, Bosch, BMW und VW, eine Verschärfung des NO2-Grenzwerts zu verhindern!“

Und  Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, forderte: „Wir müssen unsere Kinder und Jugendlichen wirksam vor Asthma und anderen Erkrankungen des Atemsystems schützen. Seit mehr als 40 Jahren ist bekannt, dass Stickstoffdioxid krankmacht. Die neue Studie des Max-Planck-Instituts belegt zusätzlich, dass der aktuell geltende, über 20 Jahre alte Grenzwert für Stickstoffdioxid verschärft werden muss“

Und dann verweist er auf die  Schweiz „…die hat   bereits vor 35 Jahren einen deutlich schärferen Grenzwert als die EU in Kraft gesetzt. Wir fordern daher eine schnelle Aktualisierung der europäischen Luftqualitätsrichtlinie und im Vorgriff bereits jetzt effektive Maßnahmen für Saubere Luft von Bund, Ländern und Kommunen. Dazu zählen etwa die Stilllegung aller Diesel-Fahrzeuge mit immer noch aktiven Abschalteinrichtungen und Entschädigung der Fahrzeughalter, die Einführung einer erweiterten Abgasuntersuchung zur Ermittlung der realen Stickoxid-Emissionen sowie die Modernisierung der Abgasreinigung in Kohlekraftwerken nach dem Stand der Technik.“